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Basel erwartet 20'000 Jugendliche

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09.01.2017
Nach 2007 in Genf findet erstmals wieder ein Taizé-Jugendtreffen in der Schweiz statt. Über Neujahr 2017/18 erwartet die Stadt Basel 20'000 Teilnehmende. Am Jugendtreffen in Riga lud der reformierte Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert die Jugend Europas ein.

Wird Basel zum Hotspot junger Christen? Abwegig ist der Gedanke nicht, denn zum zweiten Mal ist in den Hallen der Messe Basel das «Praise Camp» über die Bühne gegangen, organisiert von zumeist evangelikal geprägten Kirchen. 6500 junge Christinnen und Christen aus der Schweiz tanzten dabei zu Pop und Rock und lobten Gott.

In einem Jahr beten und loben am Rheinknie wieder Jugendliche. Diesmal erwarten die Veranstalter, dass rund 20’000 aus ganz Europa für das Taizé-Jugendtreffen nach Basel reisen.

Die Europäischen Jugendtreffen der ökumenischen Taizé-Bruderschaft finden jährlich statt, 2015 in Valencia und vom 28. Dezember 2016 bis zum 1. Januar in Riga. Am Ende des Reformationsjahres 2017 wird nun also Basel Gastgeberin des 40. Europäischen Jugendtreffs sein.

Persönliche Einladung
Es ist Tradition, dass eine Delegation des nächsten Austragungsorts die jungen Christinnen und Christen persönlich einlädt. So weilte auch der Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert in der lettischen Hauptstadt und sprach nach dem Abendgebet am 30. Dezember im Namen der Kirchen der Region zu den rund 8'000 jungen Erwachsenen.

Dabei unterstützte ihn die zehnjährige Baslerin Jessica Mang. Sie werde während des Jugendtreffens im Zimmer ihres kleinen Bruders schlafen, damit ein Gast in ihrem Zimmer wohnen könne, sagte sie. Ein Angebot, das die Anwesenden mit grossem Applaus aufnahmen.

Lukas Kundert zeigte sich in seiner Ansprache sichtlich gerührt und betonte die Tradition von Weltoffenheit und Respekt der Region Basel, die man mit den Teilnehmenden teilen möchte: «Die Region Basel ist weltoffen und geprägt von einem lebendigen Miteinander. Der Humanismus hat hier eine seiner Wurzeln, in späteren Jahrhunderten gingen Missionare von hier aus in die ganze Welt und heute fühlen sich Menschen aus allen Kontinenten bei uns zuhause.»

Der Zufall half mit
Dass der Grossanlass in Basel stattfinden kann, ist einem Zufall zu verdanken. Als vor über einem Jahr zwei Brüder aus Taizé in Basel den ersten Kontakt knüpfen, sah es schlecht aus. Um 20’000 Jugendliche versammeln zu können, braucht es entsprechende Örtlichkeiten. Die Idee, auf den Grünflächen bei der Eishalle Zelte aufzustellen, erwies sich als zu teuer. Die Wiederherstellung der Rasenfelder hätte nicht finanziert werden können. Die Folge: die Absage des Anlasses.

Doch dann sei plötzlich Bewegung in die Angelegenheit gekommen, sagt Konrad Meyer, Leiter der Diakoniestelle der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt. «Verantwortliche des Sportamtes suchten nach kreativen Lösungen und dazu kam, dass zwei Grossanlässe, die über Silvester/Neujahr hätten stattfinden sollen, abgesagt wurden. So waren zwei Orte plötzlich für das Taizé-Treffen nutzbar.» Aus der Absage wurde eine Zusage.

Gemeinschaft im Dreiländereck
Damit begann die grosse Arbeit. Fabian Dinkel, verantwortlich für die Koordination des Grossanlasses, hat bereits Kontakte ins Elsass und ins Badische geknüpft. «Die Elsässer sind sehr interessiert und wissen, was auf sie wartet. Sie waren beim Taizé-Treffen in Strasbourg/Ortenau 2013/2014 schon involviert und sind sehr motiviert», sagt Dinkel.

Gleiches gilt für die deutschen Partner. Und auch in der Schweiz stehen die Kirchen hinter den Anlass. Unterschrieben ist die Einladung zum Taizé-Treffen von den Basler und Baselbieter Reformierten, vom Bischof des Bistums Basel, von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen der Schweiz, von der Evangelischen Allianz Basel-Stadt, von den Repräsentanten der Reformierten und Katholiken im Elsass und im Badischen sowie von der Serbisch-Orthodoxen Gemeinde in Basel.

«Dies sei auch nötig», hält Dinkel fest, «denn die gegen 20'000 Jugendlichen sollen alle in Gastfamilien beherbergt werden. Der Kontakt zwischen den Teilnehmenden und den Menschen der Region ist ein zentraler Aspekt dieses Treffens.»

Franz Osswald / Kirchenbote / 9. Januar 2017

Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation von «reformiert.», «Interkantonaler Kirchenbote» und «ref.ch».

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