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Aus zwei mach eins

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17.05.2021
Wie andere Medienunternehmen muss auch das Schweizer Radio und Fernsehen SRF sparen. Dabei werden Sendungen aus dem Programm gekippt. Nicht alle lassen sich das gefallen.

Über 200 Christinnen und Christen der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt haben Anfang März in einer Stellungnahme vom Schweizer Radio und Fernsehen SRF verlangt, dass die bisherigen Sonntagspredigten auf Radio SRF 2 nicht abgeschafft werden. Zu den vier Erstunterzeichnenden gehörten Renate und Robert Wenger sowie Margrit und Urs Schneider. «Mit der Stellungnahme wollten wir ein kleines, aber kraftvolles Signal von der Basis senden», erklärt Margrit Schneider.

SRF-Rechtfertigung
Im SRF-Antwortschreiben von Mitte April hält Susanne Wille, Abteilungsleiterin Kultur, fest, dass es die Sonntagspredigt auf Radio SRF 2 auch in den kommenden Jahren geben werde, «allerdings nur noch eine und nicht mehr zwei aufeinanderfolgende Predigten». Die Radiopredigt werde weiterhin abwechselnd von Theologinnen und Theologen der evangelisch-reformierten, evangelisch-methodistischen, evangelisch-freikirchlichen, christkatholischen und römisch-katholischen Konfession gehalten.

«Die Radiopredigt bleibt ein Format, das niederschwellig und offen alle ansprechen und niemanden ausschliessen möchte», heisst es im Schreiben weiter. «Da sowohl SRF als auch die kirchlichen Kooperationspartnerinnen mit erheblichen Einsparungen wie auch mit einem sich drastisch veränderndem Mediennutzungsverhalten konfrontiert sind, entschieden wir uns gemeinsam für Qualität vor Quantität.»

Ausserdem belege die von den Kirchen verantwortete Contoc-Studie, dass die Digitalisierung auch in den Kirchen greift. «Viele Gemeinden und Kantonalkirchen bringen ihre Gottesdienste, Andachten und Predigten jetzt online oder auch auf regionalen Radio- und TV-Sendern.» Darüber hinaus sei für eine Minderheit der Bevölkerung, die keinen Online-Zugang hat oder wünscht, das Angebot der Telebibel eine Möglichkeit, sich die jeweils wochenaktuelle SRF-Radiopredigt am Telefon anzuhören.

Verkündigungssendungen wie die Radiopredigten, Radio- und TV-Gottesdienste oder das «Wort zum Sonntag» würden weiterhin zum Service Public gehören.

Erklärung akzeptiert
Die ehemalige Synodale und Erstunterzeichnerin Renate Wenger ist mit der Antwort von SRF im Grundsatz zufrieden. Die Stellungnahme sei nicht einfach mit einem kurzen Standardbrief beantwortet worden. «Die Antwort von SRF ist ausführlich und sorgfältig ausgefallen. Immerhin bleibt ja noch eine Predigt erhalten. Unsere Hoffnung ist nun, dass das Angebot nicht weiter erodiert.»

Toni Schürmann, kirchenbote-online

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