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Kirchenverfassung wird neu geschrieben

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01.07.2021
Die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Stadt hat Ende Juni in der Johanneskirche den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2020 genehmigt. Zudem wählte sie die Mitglieder des Verfassungsrates. Diese werden die Kirchenverfassung neu formulieren und die Totalrevision dem Kirchenparlament zur Diskussion vorlegen.

Kinder sind die Zukunft. Folgerichtig führt die Evangelisch-reformierte Kirche einen Vaterschaftsurlaub ein. Künftig haben auch die Männer unter den Mitarbeitenden der ERK Basel-Stadt Anspruch auf einen Vaterschaftsurlaub von zwei Arbeitswochen. Die Synode sprach sich einstimmig für die entsprechende Anpassung im Personalreglement aus.

Erfreuliche Abschlüsse
Auch die finanzielle Situation der Basler Kirche präsentiert sich mit einem zwischenzeitlichen Lichtblick. Die Synode genehmigte den Jahresbericht und die positive Jahresrechnung 2020. Kirchenrat David Jenny bemerkte dazu: «Die Rechnung 2020 ist erfreulich. Die Steuereinnahmen waren höher als budgetiert. Positiv zum Abschluss beigetragen hat zudem der Verkauf des Gemeindezentrums Oekolampad.» Aber eine Trendwende sei das nicht. Auch die Kirche könne Immobilien jeweils nur einmal verkaufen, sagte Jenny mit einem Augenzwinkern, und der Mitgliederschwund halte an. Einen guten Jahresabschluss 2020 kann auch die Bau- und Vermögensverwaltung vorweisen. Zuschüsse an die ERK Basel-Stadt werden damit auch in Zukunft möglich sein. Entsprechend nahm die Synode den Abschluss der BVW mit Freude zur Kenntnis.

Totalrevision der Kirchenverfassung
Nachdem sich das Kirchenvolk kürzlich mit grossem Mehr für die Totalrevision der Kirchenverfassung ausgesprochen hatte, konnte das Parlament der ERK Basel unter dem Vorsitz von Sabine Ammann die Mitglieder des Verfassungsrates wählen. Seitens Synode sind dies Diana von Bidder, Bernhard Christ, Benjamin Liebherr, Harald Matern, Georg Pfleiderer und Stephan Wenk, seitens Kirchenrat Brigitte Gysin, David Jenny und Lukas Kundert. Dieses Team wird in den nächsten Monaten einen Vorschlag für die neue Kirchenverfassung formulieren und dem Kirchenparlament zur Diskussion vorlegen.

Martinskirche
Auch die nächsten zwanzig Jahre der Martinskirche sind gesichert. Die neue Trägerschaft der Stiftung Martinskirche wird 900'000 Franken in die Infrastruktur investieren. Die Synode nahm zustimmend Kenntnis vom künftigen Betrieb der ältesten Konzertkirche Basels und bewilligte ihrerseits mit grossem Mehr einen Beitrag von 100'000 Franken an die Sanierung der Kirche. Zuvor hatte Kirchenrat Stephan Maurer die Synodalen von der Win-Win-Situation überzeugt: «Veranstalter, die diese Kirche nutzen möchten, werden künftig verbesserte Voraussetzungen vorfinden.» Die entsprechenden Arbeiten sollen im Sommer 2022 durchgeführt werden. Die Synode überwies ausserdem mit grossem Mehr einen Anzug, in dem der Kirchenrat aufgefordert wird, Wege zu entwickeln, wie die Kirche künftig bei Wahlen im Kanton Basel-Stadt ihre Anliegen bei den Kandidierenden besser einbringen kann.

Seit Anfang 2020 erscheint der Kirchenbote Basel-Stadt mit 16 statt 12 Seiten. Aufgrund der positiven Erfahrungen aus dem eineinhalbjährigen Pilotversuch beantragte Kirchenrat Hans-Jörg Kundert, das Pilotprojekt in einen Dauerzustand zu überführen. «Der 16-seitige Kirchenbote ist eine Erfolgsgeschichte.» Die Synode sprach sich einstimmig für den Antrag aus. Als einer der Initianten der Umfangerweiterung meldete sich nach der Abstimmung Pfarrer Daniel Frei zu Wort und sagte: «Es ist für mich eine grosse Freude und Genugtuung, dass sich das Pilotprojekt nun verfestigen kann.»

Das nächste Mal versammelt sich die Synode am 25. August zu einer Gesprächssynode zum Thema Totalrevision Kirchenverfassung. Die nächste ordentliche Sitzung findet am 24. November statt.

Toni Schürmann

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