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«Kooperationen sind das A und O»

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29.10.2021
Im September hat Regula Tanner ihre Stelle als Studienleiterin des Forums für Zeitfragen angetreten. Mit dem Forum gab es bereits früher Berührungspunkte.

«Der Rhein hat mich geprägt», sagt Regula Tanner im Gespräch. Aufgewachsen mit zwei Geschwistern in Hemishofen bei Stein am Rhein in einem Haus mit Rheinanstoss, habe sie bis heute das Bild des Flusses vor Augen. Wer nun vermuten würde, dass das beschauliche Hemishofen ihr Herzensort wird, liegt falsch. «Im 350-Seelen- Dorf war die Auswahl an Beziehungen beschränkt. Man musste mit denjenigen auskommen, die dort lebten.» Kein Wunder, dass sie mit Ungeduld den Absprung in die weite Welt anstrebte und diesen dann mit 20 Jahren schaffte.

Theologie und Judaistik
Nach der Lateinmatur absolvierte sie das Studium der Theologie und Judaistik (Neuhebräisch und rabbinische Literatur) an den Universitäten Zürich, Jerusalem und Basel. Mit dem Uniabschluss in der Tasche und der Ordination als Pfarrerin schlug sie den akademischen Weg ein. Regula Tanner war Assistentin für frühe Kirchengeschichte an der Uni Basel, machte eine Ausbildung in Jerusalem zur Hebräischlehrerin und war danach Lehrbeauftragte für Neuhebräisch am Zentrum für Jüdische Studien in Basel. Es folgten weitere Berufs- und Ausbildungsstationen. Tanner arbeitete als Dozentin in den Theologiekursen für Erwachsene der Evangelisch-reformierten Kirchen Basel und Zürich und engagierte sich bei Fokus Theologie in der Erwachsenenbildung. Noch immer ist sie als Kontemplationslehrerin und Ausbildnerin bei Via Integralis tätig. «Ich habe einen Job nie wegen des Geldes angetreten, sondern weil mich die Inhalte interessierten. Und ich habe nach wie vor viel Spass am Lernen.» Regula Tanner absolvierte unter anderem das Nachdiplomstudium Spiritualität an der Uni Zürich und vor kurzem eine Weiterbildung im Bereich «digitale Bildung» an der Universität St. Gallen. «Ich finde es spannend, darüber zu reflektieren, wie digitale Ressourcen in Lernformen eingebaut werden können. Derzeit findet ja ein regelrechter Paradigmenwechsel statt. Die Lehrenden können sich nicht mehr darauf beschränken, einfach nur Wissen zu vermitteln. Das Zentrum verschiebt sich in Richtung Begleitung und Coaching beim selbstbestimmten Lernen.»

Berührungspunkte
Mit dem Forum für Zeitfragen gab es für Regula Tanner in der Vergangenheit immer wieder Berührungspunkte: 2007 als Stellvertreterin im Universitätspfarramt beider Basel, von 2014 bis 2016 als Projektleiterin der Christlich- Jüdischen Projekte Basel und seit 1999 als Kursleiterin für den evangelischen Theologiekurs. «In meiner neuen Funktion als Studienleiterin des Forums will ich nicht in Top-down- Manier agieren, sondern als Netzwerkerin. Ich bin überzeugt, dass nur dank Kooperationen mit anderen Organisationen wie etwa der Kirchgemeinde Bruderholz, der Offenen Kirche Elisabethen, der GGG, den Christlich-Jüdischen Projekten, religionen_lokal, der Forschungsgemeinschaft Mensch im Recht oder weiteren Institutionen Qualität entstehen kann. Es braucht Gruppen, die mitdenken.»

Garten(t)räume
Als Workaholic nimmt sich Regula Tanner bewusst und regelmässig Auszeiten vom Alltag. Ihr Schrebergarten übernimmt dabei die einstige Rolle des Rheins. «Im Garten kann ich abschalten und neue Kraft tanken. Aber eines ist auch klar: Der Garten muss sich meinem Rhythmus anpassen und nicht umgekehrt», sagt sie mit einem Augenzwinkern. «Die Arbeit mit den Pflanzen übt die Balance zwischen pflegen und gedeihen lassen.»

Toni Schürmann

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