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Den Geheimnissen der Stadtkirche auf der Spur

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25.10.2022
Mit dem Espace-Buch «Glarus 1561. Das verschwundene Brandiskreuz» lernt man nicht nur die Stadtkirche Glarus auf eine ganz andere Art und Weise kennen; es bietet auch Einblicke in die Zeit vor dem Glarnerhandel, in der das friedliche Nebeneinander der beiden Konfessionen schnell in einen Bürgerkrieg eskalieren konnte.

Von Jürg Huber, Glarus

Kirchen sind voller Bildnisse und Symbole, deren tiefere Bedeutung nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die Stadtkirche Glarus etwas näher kennen zu lernen, dafür besteht seit dem Kantonalen Kirchentag im Juni eine neue spannende Möglichkeit. Zusammen mit der Buchhandlung Baeschlin hat die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Glarus-Riedern das Buch «Glarus 1561. Das verschwundene Brandiskreuz» realisiert. Das von Frank Kauffmann geschriebene und von Daniel Reichenbach illustrierte Werk orientiert sich dabei an den beliebten Escape Rooms und den ähnlichen Familienspielen. Bedeutet: mit Hilfe des Buches und des Gebäudes selber sollen Rätsel gelöst werden, um den Kindern Melchior und Regula zu helfen, das verschwundene Brandiskreuz wiederzufinden.  

Konflikt der Konfessionen

Das Reliquienkreuz mit zwei Holzsplittern könnte der Funke sein, der den Konflikt zwischen Katholiken und Reformierten im Kanton Glarus im 16. Jahrhundert zu einem Glaubenskrieg entzünden konnte. Denn das Buch erzählt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern eben auch einen Teil der Vergangenheit des Kantons Glarus. Zu dieser Zeit leben die beiden Konfessionen mehr neben- als miteinander. So wurden in dieser Phase auch gleich drei Landsgemeinden durchgeführt; je eine pro Konfession und abschliessend eine gemeinsame. In vielen anderen Ländern Europas, aber auch Gebieten der Schweiz führte dies zu Konflikten und Bürgerkriegen, an deren Ende eine Glaubensrichtung obsiegte. Diese Gefahr war auch im Kanton Glarus gross, konnte aber mit dem Glarnerhandel auf einmalige Art und Weise gelöst werde, so ist das Glarnerland nicht entweder katholisch oder reformiert, sondern bis heute beides. Etwas, das sich auch in den konfessionsübergreifenden Feiertagen widerspiegelt. 

Die Lösung liegt in der Kirche

«Glarus 1561» ist aber bei Weitem kein Geschichtsbuch, sondern fordert von den Lesern mit 13 Rätseln aktive Teilnahme. Wie von Escape Rooms bekannt sind die Lösungen entweder im Buch selber, aber vor allem in der Stadtkirche versteckt und belohnen kreatives Denken. Auf die Suche nach dem Brandiskreuz kann man allein gehen, ist aber auch ein idealer Spass für kleine Gruppen und vor allem für Familien. Da die Stadtkirche allen offensteht, kann das Abenteuer zudem praktisch zu jeder Zeit erlebt werden. 

Das Buch ist beim Glarner Pfarramt (055 640 8446), im Sekretariat der Reformierten Kirchgemeinde Glarus Riedern (055 640 5337) oder bei der Sigristin der Stadtkirche erhältlich.

 

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