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Mehr Demokratiekompetenz

Bildungsstätte Anne Frank fordert Schulfach Soziale Medien

von epd/nin
min
10.10.2024
Laut einer Umfrage der Bildungsstätte Anne Frank geben 70 Prozent der deutschen Lehrer an, dass Schüler regelmässig problematische Inhalte aus sozialen Medien in den Unterricht mitbringen. Die Bildungsstätte fordert nun ein Schulfach Social Media.

Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main fordert eine Bildungsreform zur Bekämpfung demokratiefeindlicher Inhalte in den sozialen Medien. «Die bei Jugendlichen aktuell am stärksten genutzte Plattform TikTok wird mit Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus geflutet und als Gesellschaft versagen wir eklatant darin, junge Menschen zu schützen», sagte die Direktorin Deborah Schnabel.

Die Direktorin forderte ein Schulfach «Soziale Medien und Demokratiekompetenz». «Demokratie- und Medienbildung müssen hier Hand in Hand gehen, um junge Menschen für den Umgang mit Hass im Netz zu wappnen», sagte Schnabel. Immer mehr junge Menschen seien Hass, Hetze und Fake News im Netz weitgehend schutzlos ausgesetzt, ohne dass die Mehrheit der Erwachsenen davon Notiz nehme.

Eine Umfrage der Bildungsstätte vor einem Jahr zum Thema Nahostkonflikt an Schulen unter 159 Lehrkräften habe ergeben, dass die Lehrkräfte die sozialen Medien als mit Abstand wichtigste Informationsquelle ihrer Schüler benannten. 70 Prozent hätten angegeben, dass die Schüler regelmässig problematische Inhalte aus den sozialen Medien im Unterricht wiedergäben. «Lehrkräfte werden mit der Bewältigung aktueller Krisen, Konflikte und gesellschaftspolitischer Debatten im Unterricht weitestgehend alleingelassen» befand Schnabel.

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