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Brücken bauen zwischen den Kulturen

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30.08.2018
Vor acht Jahren ins Leben g­erufen, ist das «TheaterFlucht­» zwischenzeitlich schweizweit etabliert. Der Workshop für heimische Kinder und solchen aus Asylzentren ist im Kanton Luzern beliebt. Doch: Es mangelt an Schweizer Kindern.

Sie musste keine Sekunde überlegen: Als Theaterpädagogin Maria Gallati vor sechs Jahren angefragt wurde, die Leitung für das Projekt «TheaterFlucht» im Kanton Luzern zu übernehmen, sagte sie sofort zu. «Und ich entscheide mich jedes Jahr wieder neu für die Teilnahme», sagt Maria Gallati.
Der Workshop während der Herbstferien bringt Kinder aus Asylzentren mit Kindern aus der Schweiz in einem Theaterprojekt zusammen. Im Kanton Luzern ist das «TheaterFlucht» in das Projekt «Trau Fremdem» integriert, einem ökumenischen Label der reformierten und katholischen Landeskirchen. Gallati leitet das Theater zusammen mit der Musikerin Lisa Brunner. Das Projekt läuft gemäss Maria Gallati «grundsätzlich solide». Das Problem: Nur wenige Schweizer Kinder besuchen das «TheaterFlucht». Konkret bedeutet das, dass von den gesamthaft 30 Kindern zwischen 9 und 13 Jahren jeweils nur rund drei bis fünf Kinder aus der Schweiz Interesse zeigen. 

Junge Helfer mit an Bord
Einst im Jahr 2009 vom Service Civil International (SCI) Schweiz als Pilotprojekt lanciert, hat sich das «TheaterFlucht» mittlerweile in der gesamten Schweiz verbreitet. Der SCI Schweiz ist eine Non-Profit-Organisation, die sich seit bald 100 Jahren für interkulturellen Austausch, gewaltfreie Konfliktlösung und nachhaltige Entwicklung einsetzt. «Beim Projekt geht es darum, dass sich Kinder nach der Flucht aus ihrer Heimat zusammen mit Schweizer Kindern kreativ und spielerisch entfalten können», sagt Maria Gallati.
Zur Unterstützung arbeiten jeweils Jugendliche und junge Erwachsene, meist mit Migrationshintergrund, im Projekt mit «und setzen sich intensiv mit den jungen Teilnehmern auseinander», so Gallati. Dabei lernen die jungen Helfer, mit Theater- und weiteren Animationsmethoden mit den Kindern aus den Asylzentren zu arbeiten. Sprachbarrieren existieren dennoch: Sie würden teilweise mit Händen und Füssen kommunizieren. Vieles passiere über die Körpersprache, sagt Maria Gallati. Und das muss es auch. Denn am Workshop nehmen Kinder aus über zehn Nationen teil.
Bei dem von den Kindern Einstudierten handelt es sich letzten Endes um eine Werkstattaufführung. Sie hätten nicht den Anspruch an Professionalität. «Es geht um Spontanität, Unmittelbarkeit und Lebensfreude», sagt Maria Gallati. Die Spielfreude der Kinder sei enorm. Die Mädchen und Jungen treten nach der Projektwoche in Kleingruppen auf. «Die Besucher sehen dann viele kleine Fragmente, die wir mittels Collagetechnik zusammenführen», sagt Maria Gallati. 29.08.2018 / mip  

 

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