Das Paradies auf Erden feiern
Vögel zwitscherten, ein Brunnen plätscherte und der Duft von Currykraut, Pfaffenhütchen, Berberitzen und blühenden Gräsern zog einem in die Nase. Erleben konnte man dies alles für einmal nicht draussen in der Natur, sondern in der Kirche Buchthalen, die sich am Wochenende vom 7. Juni in einen Paradiesgarten verwandelt hatte. «Der Paradiesgarten in der Kirche Buchthalen sollte u. a. an das Bild des Paradieses im letzten Buch der Bibel erinnern. Dort wird eine Gemeinschaft von Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen beschrieben, die von Lebensbäumen geheilt und genährt werden, die ihre Lebenskraft aus kristallklarem Wasser und dem Licht Gottes schöpfen», erklärt die Buchthaler Pfarrerin Beatrice Kunz Pfeiffer, die im Team mit Monika Lay, Beatrice Heieck, Paola Tresch, Stephanie Sturm, Jacqueline Windler, Andre Sauter und Urs Capaul den Paradiesgarten mitgestaltet hatte. «Das biblische Bild hilft mir persönlich, mich selbst als Teil eines grossen, lebendige Beziehungsnetzes zu sehen. Es lehrt mich, auf unerschöpfliche Kraftquellen zu vertrauen. Diese geben mir die nötige Kraft, mich für die Mitwelt einzusetzen, und zeigen mir, dass ich mir selbst schade, wenn ich ihr schade», betont sie.
Im Buchthaler Paradiesgarten konnte man in eine einheimische Pflanzenwelt eintauchen, Kräuter anhand ihrer Düfte erraten und Materialien aus dem Wald ertasten. «Ein dauerhaftes Gleichgewicht mit allem Leben auf dem Planeten erreichen wir nur, wenn wir uns als Teil der Natur begreifen», sagte André Sauter, Umweltbeauftragter der Kirchgemeinde Buchthalen. Er verwies auf die schwindende Biodiversität von Frauna und Flora: «Der Paradiesgarten soll uns anregen, darüber nachzudenken, wie wir unsere Natur und die Biodiversität besser schützen können.» Mit Spenden aus dem Paradiesgarten wird die Kirchgemeinde eine Traubeneiche pflanzen. «Damit wir dem Paradies auf Erden einen Schritt näher kommen.»
Dieselben Anliegen nahm auch der Gottesdienst mit Tiersegnung auf, der ein Wochenende früher stattgefunden hatte. Etliche Hunde und zwei Meerschweinchen waren an der Feier zu Gast.
Die Sozialdiakonin Nicole Russenberger erzählte die Geschichte der Arche Noah und betonte die Hoffnung, die Menschen und Tiere am Ende der Sintflut in ein neues Leben begleitet. Die Sozialdiakonin Adriana Di Cesare und der Musiker Carlos Greull erläuterten, warum alle Geschöpfe aufeinander angewiesen sind. Sie erinnerten an den göttlichen Auftrag an die Menschen, sich um die Tiere zu kümmern, sie zu schützen, zu pflegen und zu versorgen.»
Im Anschluss empfingen die Menschen gemeinsam mit ihren Tieren einen persönlichen Segen, der auch alle Tiere mit einschloss, die nicht vor Ort sein konnten.
Das Paradies auf Erden feiern