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Virtueller Besuch

Den Petersdom ohne Anstehen besichtigen

von epd/nin
min
12.11.2024
Den Petersdom digital erleben: Drohnenfotos und Laserdaten erschaffen einen digitalen Zwilling des Petersdoms, den man künftig online in 3D und aus ungewohnten Perspektiven betrachten kann. Diese Technologie bewahrt nicht nur die Vergangenheit, sondern erleichtert auch zukünftige Restaurierungen.

Der Vatikan und die Firmen Microsoft und Iconem haben in Zusammenarbeit eine digitale Ausstellung über die weltberühmte Basilika in Rom erstellt. «Während Technologien wie Künstliche Intelligenz uns in die Zukunft katapultieren, können sie auch eine wichtige Rolle bei der Bewahrung unserer Vergangenheit spielen», sagte Brad Smith, Präsident von Microsoft, während der Vorstellung des Projektes im Vatikan.

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz kann der Petersdom künftig sowohl vor Ort in Rom in zwei speziellen Ausstellungen sowie über eine Internetseite aus bisher nicht zugänglichen Blickwinkeln und in 3D betrachtet werden. Dafür haben Drohnen im Sommer vergangenen Jahres innerhalb von vier Wochen etwa 400`000 Fotos vom Petersdom aufgenommen. Gleichzeitig wurde ein Laser eingesetzt, um die genaue Verortung der Bilder festzuhalten. Eine Künstliche Intelligenz hat diese Daten zusammengefügt, damit der Petersdom digital von allen Seiten und in den kleinsten Details besichtigt werden kann.

 


«Wir haben einen digitalen Zwilling des Petersdoms erstellt», sagte Smith in Rom. Diese Methode werde bislang vor allem von grossen Fabriken genutzt, um deren Funktion zu managen und sie instand zu halten. «Dieses Projekt ist eine herausragende Möglichkeit, diese Technologie nun auch dafür zu nutzen, menschliches Wissen zu verbreiten», sagte Smith. Ab Januar soll der Petersdom auch in der virtuellen Welt des Computerspiels «Minecraft» integriert und so vor allem einer jungen Zielgruppe näher gebracht werden.

Die neuen Ausstellungen befassen sich sowohl mit der Person des Heiligen Petrus, als auch mit der Entstehung und Entwicklung der Basilika über die vergangenen 2000 Jahre. Wertvoller Nebeneffekt: Mit Hilfe der digitalen Daten konnten auch bisher nicht erkannte kleinste Risse im Gebäude oder an Fresken und Mosaiken festgestellt werden.

Diese Erkenntnisse sollen nun auch die Arbeit der Restauratoren und Bewahrer der Basilika erleichtern. «Wir wollen mit dem Projekt dank der digitalen Technologie die Geschichte, Kunst und Spiritualität, die die Basilika weltweit einzigartig macht, für die Menschen heute erfahrbar machen», sagte Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester der Papstbasilika und Präsident der Dombauhütte von Sankt Peter.

Papst Franziskus hatte zur Vorstellung des Projekts die Dombauhütte des Petersdoms in einer Audienz empfangen. Es sei wichtig, sagte der Papst während des Treffens, dass sich «alle, wirklich alle, in diesem grossen Haus willkommen fühlen: Gläubige wie Glauben-Suchende, wer die Schönheit der Kunst und Roms sehen will und wer ihre Kultur verstehen will», zählte der Papst auf.

 

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