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Der Heilungsgottesdienst: Seit 25 Jahren gefragt

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26.06.2019
Seit mehr als 25 Jahren
 gibt es in der Offenen Kirche Elisabethen in Basel «Heilungsfeiern» und den Dienst des Handauflegens durch Heilerinnen.

Im Chor der Offenen Kirche Elisabethen (OKE) sorgt ein Lichtermeer von Kerzen für eine geborgene Atmosphäre. Der Rahmen des Gottesdienstes ist klein, aber fein. Fünf Heilerinnen sitzen rund dreissig trostsuchenden Gottesdienstbesucherinnen gegenüber. Die Veranstaltung ist fast ausschliesslich weiblich. Der OKE-Leiter und Pfarrer Frank Lorenz begrüsst die Anwesenden zur Feier, die während einer Stunde die Möglichkeit bietet, Ruhe, Vertrauen und Kraft zu schöpfen. Die Besucherinnen lauschen der Predigt von Lorenz, der unter anderem die Worte von Paulus zitiert, dass der Mensch ohne Unterlass beten soll. Lorenz zeigt den etymologischen Zusammenhang im Hebräischen zwischen Atmen und Beten auf und verdeutlicht, dass wir die Forderung von Paulus mit jedem Atemzug erfüllen.

Ehrenamtliche Heilerinnen

Seit einem Vierteljahrhundert bietet die OKE «Heilungsfeiern» an. Darüber hinaus findet jeden Montagnachmittag der Dienst des Handauflegens und Gesprächs durch Heilerinnen statt. Aus Anlass des 25-Jahre-Jubiläums des Dienstes des Handauflegens hat die OKE eine Publikation zu diesem Angebot herausgegeben. Die Schrift schildert die Motivation und Ziele des Angebots und erklärt Hintergründe und Zusammenhänge des Heilens.

Ergänzung zur Medizin

Ausgehend von Jesus, dem Heiler, Seelsorger und Reich-Gottes-Verkünder, zitiert die Publikation Matthäus 10, 8: «Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter.» Das Angebot der OKE sei gratis und führe zu keiner Abhängigkeit, erklärt Pfarrer Lorenz. Menschen, die in einer medizinisch-therapeutischen Behandlung sind, werden nie ermutigt oder gar aufgefordert, von ihrer Behandlung Abstand zu nehmen. «Unsere Tätigkeit ist eine Ergänzung der medizinischen», unterstreicht Lorenz.

Hoffnung und Zuversicht

Allein indem man belastende Situationen anspricht und schildert, könne Klärung und Erleichterung eintreten. Auch Schweigen und Stehenlassen eines Umstandes führe manchmal zu einer Verbesserung.
Das Gespräch würde die oftmals verschüttete Zuversicht eines Menschen stärken und zu neuer Hoffnung führen. Die Kommunikation vor dem Handauflegen könne ausserdem Impulse vermitteln, zum Beispiel in die Natur zu gehen oder Freundschaften zu pflegen. Der Dichter Gottfried Keller schreibt dazu: «Ein verwundetes Herz hat keinen besseren Trost als eine mitfühlende Seele.»
Zum Schluss segnet Frank Lorenz die Heilerinnen und beauftragt sie neu für ihren Dienst, den er aus der Bibel ableitet: «Ist einer unter euch bedrückt, rufe er die Ältesten zu sich, dass sie ihm die Hände auflegen und über ihm beten.» (Jak. 5, 13 ) Lorenz taucht seinen Finger ins vorher von ihm gesegnete Öl und macht ihnen auf den segnenden Händen und auf der Stirn das Zeichen des Kreuzes. Dies geschieht mit dem Zuspruch an alle Frauen: «Sei ein Kanal für die Liebe Gottes.» Nach dem Schlusslied verabschiedet Pfarrer Lorenz die Anwesenden und weist darauf hin, dass er und die Heilerinnen noch für einen Segen, ein kurzes Gespräch und ein Handauflegen zur Verfügung stünden.

Toni Schürmann, Kirchenbote-Online, 26. Juni 2019

Offene Kirche Elisabethen: Handauflegen und Gespräch, jeweils montags zwischen 14 und 17.30 Uhr. «Heilungsfeiern» immer am ersten Sonntag im März, Juni, September und Dezember, 18 Uhr. Die Publikation «Handauflegen und Gespräch» kann gratis bei der OKE (info@oke-bs.ch) bezogen werden.

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