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HörBar

Der Ort für offene Gespräche

von Toni Schürmann
min
21.02.2025
Vor rund einem Jahr startete die HörBar Basel. In der HörBar können Menschen anonym und kostenlos mit einer Fachperson aus dem ökumenischen Seelsorgeteam ein Gespräch führen.

«Ein offenes Gespräch ist Gold wert. Nichts ist zu banal oder unwichtig, um nicht gehört zu werden», ist Anouk Battefeld, Sozialarbeiterin bei der HörBar Basel, überzeugt. Doch nicht alle hätten für ein Problem den richtigen Gesprächspartner – und manchmal brauche es den neutralen Blick von aussen, um ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Dafür sei die HörBar da.

Breites Themenspektrum

Die HörBar befindet sich beim Wettsteinplatz im Café Klostergärtli – im ruhigen Innenhof des Bürgerlichen Waisenhauses – und sieht sich als Teil des sozialen Basel. Wer zum Gespräch in die HörBar Basel kommt, bezahlt nichts und erhält ein Getränk, falls es eine kurze Wartezeit gibt. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die HörBar ist ein Ort des Erzählens und des Zuhörens. Im vergangenen Jahr haben Anouk Battefeld und Seelsorger Gernot Mayer 261 Personen beraten. Dies entspricht rund 300 Gesprächsstunden. Auf Wunsch können Battefeld und Mayer auch veranlassen, dass nach dem Gespräch der Kontakt zu spezifischen Beratungsstellen erfolgt.

Gernot Mayer hat ein ähnliches Gesprächsangebot bereits in Luzern aufgebaut und verfügt über die nötige Erfahrung bei belastenden Themen. Bis anhin ging es bei den Gesprächen meist um psychische Probleme, Krankheit oder Familienfragen. Die Fachkompetenz der Zuhörenden lasse jedoch auch weitere Themen wie Mobbing, Jobverlust, Gewalt, Einsamkeit, Trauer oder andere einschneidende Lebensveränderungen zu. Auch wenn – etwa im Fall einer kleinen Sinnkrise – das Problem weniger existenziell ist, sind Battefeld und Mayer aufmerksame Zuhörende.

Bessere Bekanntheit

Neben der Gesprächsarbeit arbeiteten Gernot Mayer und Anouk Battefeld in den vergangenen Monaten daran, das Angebot der HörBar in der Stadt bekannter zu machen und das Netzwerk mit anderen sozialen Organisationen aufzubauen.

Den Start des HörBar-Projekts ermöglichte eine Basler Mäzenin mit einer Grossspende. Künftig muss das ökumenische Angebot allerdings durch Spenden finanziert werden. Die Evangelisch-reformierte Kirche und die Römisch-katholische Kirche des Kantons Basel-Stadt sind ideelle Trägerorganisationen. Wer möchte, kann sich auch ganz praktisch ins Projekt einbringen. Gesucht werden Freiwillige, die als Zuhörerinnen und Gesprächspartner das Kernteam der HörBar ergänzen. «Im Gegenzug für dieses Engagement erhalten die Freiwilligen nebst Dankbarkeit und Wertschätzung auch regelmässig Supervision und Weiterbildung», sagt Anouk Battefeld.

 

HörBar Basel

In der HörBar können Menschen mit einer Fachperson entweder zu einem vereinbarten Termin oder auch ohne Voranmeldung ein Gespräch führen. Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner sind offen für Themen aller Art und unterstehen der beruflichen Schweigepflicht.
Für vertrauliche Gespräche steht ein separater Raum zur Verfügung. Die Mitarbeitenden der HörBar stehen bei Bedarf für mehrere Gespräche bereit, können aber keine Langzeitberatung oder Therapie anbieten.

HörBar: Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Café Klostergärtli, Theodorskirchplatz 7, Basel. Kontakt: info@hoerbar-basel.ch, 077 528 89 56, www.hoerbar-basel.ch

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