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Impulstagung Weltweite Kirche

Die Brücke vom Baselbiet nach Siebenbürgen

von Noemi Harnickell
min
02.09.2024
BASELLAND | Die Kirche ist dem Auftrag verpflichtet, sich über kulturelle und nationale Grenzen hinaus für die Menschen zu engagieren. Wie ein solches Engagement gelingen kann, soll eine Impulstagung zeigen.

In Zusammenarbeit mit der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Landschaft organisiert das Pfarramt für Weltweite Kirche am 13. September eine Impulstagung. Im Rahmen der Tagung werden zwei Kooperationsprojekte der kirchlichen Hilfswerke Heks (Hilfswerk Evangelische Kirchen Schweiz) und der Mission 21 vorgestellt. Wie ihr Name verspricht, soll die Tagung Impulse für Projektzusammenarbeit liefern und den Austausch und die Vernetzung zwischen Kirchgemeinden und Kooperationsprojekten ermöglichen. Die Kirchgemeinden erhalten dadurch die Chance, Projekte aktiv mitzugestalten.

Diakonia, die rumänische Spitex

Seit seiner Gründung im Jahr 1946 setzt sich das Heks für humanitäre Hilfe in Osteuropa ein. Dazu gehört auch das Spitex-Projekt von Diakonia, das in Rumänien und in der West-ukraine einen Hauspflegedienst nach dem Vorbild der schweizerischen Spitex anbietet. Während viele junge Menschen in Rumänien in die Grossstädte ziehen oder das Land verlassen, bleiben Rentner und Rentnerinnen oft in ihren Dörfern zurück, wo es an grundlegender Infrastruktur mangelt.

In 131 Dörfern im ländlichen Siebenbürgen ist die Diakonia darum bemüht, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Neben medizinischer Unterstützung erhalten die Menschen auf Wunsch auch Seelsorge durch Pfarrpersonen.

Pfarrer Daniel Frei, Leiter des Pfarramts für Weltweite Kirche, pflegt seit vielen Jahren eine enge Beziehung zur Diakonia in Siebenbürgen. «Fünf Jahre lang fuhren wir mit Konfirmanden und Konfirmandinnen regelmässig nach Siebenbürgen, um das Projekt zu besuchen», erinnert sich Frei. Die Gruppe kam in der Nähe von Brașov unter, wo die Jugendlichen unter anderem in Haushalt und Garten von älteren Menschen aushalfen. «Es war jedes Mal sehr bereichernd», sagt Frei. «Die Konfirmanden lernten die Realität der Leute kennen und kamen mit Jugendlichen aus dem Dorf in Kontakt. Das baut eine Brücke zwischen der Kirche hier und den Menschen dort.»

Im Sommer 2025 ist eine Reise nach Siebenbürgen geplant. Dazu gehört vor allem auch ein Besuch der Diakonia und ein Austausch mit den Menschen, die für das Spitex-Programm arbeiten. Ein solcher Austausch, so Frei, ermöglicht einen Wissenstransfer zwischen Fachpersonen.

Mission 21 im Einsatz für Ernährungssouveränität

Die Kooperation mit Mission 21 hat das Thema der Ernährungssouveränität im Fokus und umfasst mehrere Projekte. Obwohl die Welt noch nie so viele Nahrungsmittel produziert hat wie heute, leiden weltweit etwa 735 Millionen Menschen an Hunger. Weitere 2,3 Milliarden sind von Mangelernährung betroffen. Der Handel mit Lebensmitteln wird von wirtschaftlichen Interessen dominiert. Das benachteiligt viele ärmere Länder, besonders im globalen Süden. Gleichzeitig verschärfen die Folgen des Klimawandels die Situation zusätzlich. Das Kooperationsprojekt zielt darauf ab, voneinander zu lernen, lokale Lösungen zu finden und sich gemeinsam für eine gerechtere Welt einzusetzen.

Beide Kooperationsprojekte werden von der Kantonalkirche und den Kirchgemeinden finanziell und ideell in den kommenden Jahren unterstützt und sollen die Werke und ihre Projektpartner für die Gemeinden sichtbarer machen. Die Veranstalter betonen, dass alle Interessierten sehr herzlich eingeladen sind – auch ohne Amt oder Auftrag in einer Kirch-gemeinde.

 

Freitag, 13. September, 14–16.30 Uhr. Im Refektorium der Offenen Kirche Elisabethen, Elisabethenstrasse 10, 4051 Basel. Anmeldung bis 12. September: weltweite.kirche@refbl.ch oder 061 260 22 47.

 

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