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Seelsorge

Die HörBar Basel – ein offener Ort des Zuhörens

von RKK Basel/nn
min
08.04.2024
Das «soziale Basel» ist um ein einzigartiges niederschwelliges Gesprächsangebot für alle Menschen bereichert. Am Montag wurde im Café Klostergärtli die HörBar eröffnet.

Die neue HörBar Basel ist ein «völlig offener Ort» des Zuhörens und für das Gespräch mit zwei Profis für Seelsorge und Sozialarbeit, dem Pfarrer Gernot Mayer und der Sozialarbeiterin Anouk Battefeld. Ganz ohne Zwang und so, dass, wo sinnvoll, die Triage zu spezialisierten Stellen vorgenommen werden kann.

Wer vorbeischaut, bezahlt nichts und bekommt ein Getränk, falls es eine kurze Wartezeit gibt. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. «Nur eines gibt es nicht bei uns», sagte Anouk Battefeld an der Eröffnungsfeier der HörBar, die am 8. April in der Kartäuserkirche auf dem Waisenhaus-Areal stattfand: «Die HörBar zahlt kein Geld aus.»

«Wir sind mit offenen Armen im Waisenhaus empfangen worden und haben super Konditionen», sagte Gernot Mayer. Er hat ein ähnliches Angebot bereits in Luzern aufgebaut und weiss, ob Sinnkrise, Armut, ausgesteuert oder allein – viele Menschen brauchen einfach ein Gegenüber, das zuhört. «Spiritualität inklusive», so Gernot Mayer: «Man spürt die Kraft von Gott für diejenigen, die sich dafür öffnen.»

Gemeinsame Trägerschaft

Der seelsorgerliche und diakonische Dienst im ökumenischen Geist wird ausschliesslich durch Spenden finanziert. Die Evangelisch-Reformierte Kirche Basel-Stadt und die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt sind ideelle Trägerorganisationen. Der pensionierte Spitalseelsorger und ehemalige Grossrat Jürg Merz ist der Präsident des Vereins HörBar.

Ermöglicht haben dieses Projekt insbesondere das beharrliche Festhalten an einer gemeinnützigen Idee und für die Startphase die Grossspende einer nicht genannt sein wollenden Basler Mäzenin.

Klavichord und ein Buffet ohne Grenzen

Die Eröffnungsfeier der HörBar war eine stimmige Sache. Der Klangteppich von Christer Lövold am Klavichord lud zum genauen Hinhören ein. Eine schöne Übung des fokussierten Zuhörens, ganz wie die HörBar selbst. Das Catering besorgte die polyglotte Crew von «Manger sans frontières» mit Soup&Chill und Claudia Adrario de Roche.

Karl Barth und «Seifenblööterli»

Sarah Biotti und Monika Widmer überbrachten die Grussworte der Kirchenräte der beiden Schwesterkirchen. Während Monika Widmer, ganz protestantisch, wie sie schmunzelnd meinte, den Verantwortlichen ein Zitat von Karl Barth mit auf den Weg gab «für ein segensreiches Wirken der HörBar in unserer Stadt», schenkte Sarah Biotti von der RKK Anouk Battefeld und Gernot Mayer zwei stattliche Rosen und «Seifenblööterli» für «viel Freude und Leichtigkeit beim Zuhören und Dasein für all die Leute, die in der HörBar vorbeischauen».

Auch ein Angebot für Freiwillige

In den ersten Monaten will Gernot Mayer das Angebot der HörBar in der Stadt bekannt machen und das Netzwerk mit anderen Organisationen etablieren und ausbauen, von der Krebsliga bis zu Pro Senectute.

Gesucht werden insbesondere freiwillig Tätige, einerseits als Gastgebende und andererseits für die kompetente Gesprächsführung der HörBar in Ergänzung Kernteam. «Wir zelebrieren die Dankeskultur und bieten den Freiwilligen im Gegenzug für Ihr Engagement Intervision, Supervision und Weiterbildung», sagte Anouk Battefeld bei der Taufe der HörBar.

Es ist der HörBar zu wünschen, dass sie ein Magnet wird für Menschen unter uns, die das Gespräch an einem offenen Ort in geschützter Atmosphäre suchen.

 

HörBar Basel

Café Klostergärtli, Theodorskirchplatz 7, 4058 Basel

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 Uhr bis 18 Uhr Kontakt: Gernot Mayer und Anouk Battefeld, info@hoerbar-basel.ch, 077 528 89 56

www.hoerbar-basel.ch

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