Die Unternehmen zeigen ihr Wirken dem Publikum
«Eigentlich hätte die Industrienacht bereits am 25. März erstmals über die Bühne gehen sollen. Aber viele der beteiligten Unternehmen befanden sich damals noch im Homeoffice, und die allgemeine Situation war einfach zu unsicher», erklärt Nicolas Schmutz, Gründer von «das mgmt gmbh» und Hauptverantwortlicher der Industrienacht. «Dafür hat sich seit März einiges getan. Die Industrienacht bietet ein Erlebnis für ein breites Publikum.» Basel gehört zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen der Schweiz – mit zahlreichen Start-ups, KMU und global ausgerichteten Grosskonzernen. Viele dieser Arbeitswelten pulsieren hinter verschlossenen Türen. «Während der Industrienacht dürfen die Teilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen der Firmen werfen. Dazu gehören Kurzführungen durch die Betriebe, Vorträge zur Geschichte des Unternehmens und Workshops zur Produktion», schwärmt Nicolas Schmutz. Die Industrienacht habe sich zum Ziel gesetzt, die Transparenz zu fördern und einen Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu führen. «Über vierzig Firmen werden von 17 bis 24 Uhr ihre Tore önen und mehr als 160 Programmpunkte anbieten – von Kleinhüningen bis nach Reinach und von Allschwil bis ins Hirzbrunnen», erklärt Schmutz.
Novartis will keine verbotene Stadt sein
«Die Wirtschaft hat erfreulicherweise ein grosses Interesse, der Bevölkerung ihren Wirkungskreis zu zeigen», sagt Pfarrer Martin Dürr, Co-Leiter des Pfarramts für Industrie und Wirtschaft BS/BL sowie Geburtshelfer der ersten Industrienacht. Beispielsweise habe Novartis längst erkannt, dass es gegenüber der Basler Bevölkerung eine Öffnung brauche. Es sei für die Reputation nicht förderlich, wenn der Volksmund das Firmengelände als verbotene Stadt bezeichnet. «Stark engagiert für den Event hat sich die Handelskammer beider Basel», fügt Dürr mit Dankbarkeit an. «Überhaupt wäre ohne die tatkräftige Unterstützung der vielen Sponsorinnen und Partner die Industrienacht nicht machbar.» Die Industrienacht finanziere sich neben den Sponsoren und dem Ticketverkauf hauptsächlich aus Beiträgen von teilnehmenden Firmen sowie Stiftungen und der öffentlichen Hand.
Gratistickets für Schulklassen und Kinder
Mittlerweile ist das Programm der Industrienacht auf der Website aufgeschaltet. Zudem sind die Tickets an vielen Vorverkaufsstellen sowie über Eventfrog erhältlich. Schon sehr beliebt sind die Gratistickets für Schulklassen sowie für Jugendliche mit Colourkey. Das reguläre Industrienacht-Ticket kostet zehn Franken für Erwachsene. Kinder unter zwölf Jahren können die Industrienacht kostenlos besuchen. «Wir empfehlen, den Vorverkauf zu nutzen, um Wartezeiten an den Abendkassen zu vermeiden», sagt Nicolas Schmutz. Der Online-Voucher wird an den Abendkassen via Fast-Lanes gegen einen Ticket-Bändel eingetauscht. Ausserdem könne man mit dem Voucher ab 16 Uhr mit dem ÖV (TNW) kostenlos anreisen. Später verbinden Gratis-Shuttle-Busse die Betriebe in Basel-Stadt und Baselland.
Zeit, über Werte zu reden
Im Vorfeld der ersten Industrienacht in der Region spricht Industriepfarrer Martin Dürr mit drei Prominenten über Werte. «Welche Werte braucht unsere Gesellschaft und Arbeitswelt?» lautet der Titel zu den Veranstaltungen. Zu Gast sind der Baselbieter Regierungsrat Anton Lauber, der Basler alt Regierungsrat Baschi Dürr und Bernhard Heusler, Ehrenpräsident des FCB. Angesichts des Invasionskriegs in der Ukraine, einer Pandemie ohne Ende und der grossen Hitze und Dürre, «müssen wir uns dringend Gedanken machen über die Werte, die uns prägen», heisst es auf dem Einladungsflyer des Industriepfarramts. Gastgeber Martin Dürr unterhalte sich darum «mit Persönlichkeiten, denen nicht gleichgültig ist, was geschieht»
Toni Schürmann/kim
Die Unternehmen zeigen ihr Wirken dem Publikum