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Demokratische Republik Kongo

Drei Heks-Mitarbeiter getötet

von pd/epd/nin
min
07.02.2025
Drei Mitarbeitende des Heks sind in der Demokratischen Republik Kongo bei einem Angriff ums Leben gekommen. Die Tat ereignete sich im Osten des Landes, wo die Gewalt eskaliert. Die Vereinten Nationen fordern ein Ende der Konflikte und eine politische Lösung angesichts der zunehmenden Gewalt.

Unbekannte haben drei einheimische Mitarbeiter des Hilfswerks der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (Heks) im Territorium Rutshuru in Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo, angegriffen und getötet. Heks bestätigte den Vorfall in einer Stellungnahme. Die Tat ereignete sich während eines humanitären Einsatzes.

Nach dem Angriff bildete Heks sofort eine Taskforce. Diese organisiert die Rückführung der getöteten Mitarbeiter und unterstützt deren Familien. Zudem untersucht die Taskforce die Hintergründe und Umstände des Angriffs. Heks setzte alle Projektaktivitäten in Nord-Kivu bis auf Weiteres aus.

Heks verurteilte den Angriff und die Verletzung des humanitären Völkerrechts scharf. Stiftungsrat, Geschäftsleitung und alle Mitarbeitenden trauern um ihre drei verstorbenen Kollegen und denken an deren Familien und Freunde.

UN fordert Ende der Gewalt im Kongo

Der Hochkommissar für Menschenrechte bei den Vereinten Nationen, Volker Türk, forderte ein Ende der Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Er appellierte an die Konfliktparteien und alle einflussreichen Kräfte, eine politische Lösung für die «tragische Situation» zu finden. Dies sagte er bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf.

Türk berichtete, dass seit Ende Januar bei Kämpfen zwischen der Miliz M23, die von Ruanda unterstützt werde, und der kongolesischen Armee nahezu 3000 Menschen getötet worden seien. Rund 2900 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Die tatsächlichen Opferzahlen dürften jedoch weitaus höher liegen.

Mehr als 500'000 Kinder, Frauen und Männer seien vertrieben worden, erklärte Türk. Er zeigte sich entsetzt über die Ausbreitung sexueller Gewalt, die sich noch verschlimmern könnte. Türk unterstützte die Einsetzung einer Untersuchungskommission durch den Menschenrechtsrat. Das Gremium sollte im Laufe der eintägigen Sitzung darüber entscheiden.

Die M23-Rebellen hatten Ende Januar die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, Goma, eingenommen und kontrollieren grosse Teile der Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kämpfen Armee und zahlreiche Rebellengruppen seit Jahren um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Trotz einer am Dienstag von der M23 ausgerufenen Waffenruhe und der Erklärung der Milizionäre, keine weiteren Orte einnehmen zu wollen, dauern die Kämpfe an.

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