Ein Jahr lang beten
Es gibt nichts Schlimmeres als Krieg. Auf fünf von sieben Kontinenten wüten seit Jahren bewaffnete Konflikte, die ährlich Hunderttausende von Toten fordern. Vor einem Jahr brach der Krieg in der Ukraine aus, und ein Ende ist nicht abzusehen.
In den kriegsverschonten Ländern schauen wir mit Entsetzen auf das Weltgeschehen. In den Nachrichten sehen wir Bilder von zerbombten Städten und von Menschen auf der Flucht. Das viele Leid löst Ohnmachtsgefühle in uns aus. Und das Bedürfnis nach unbeschwerten Bildern.
Für uns bedeutet ein Jahr Krieg auch tägliche Berichterstattung auf allen Kanälen. Manchen wird das zu viel. Sie verzichten auf die «Tagesschau» und lesen keine Zeitungen mehr. Sie schauen weg, um ihrem Alltag nachgehen zu können. Das ist in gewisser Weise normal. Wir alle gestalten unseren Alltag weiter, auch wenn sich im Nachbarhaus eine Tragödie ereignet.
Wichtig bleibt die innere Anteilnahme. Das Bewusstsein, dass wir alle durch unser Menschsein verbunden sind. Das Herz, das hinsieht, hofft und leidet mit. Wir beten seit einem Jahr trotz anhaltendem Krieg für den Frieden. Das birgt eine grosse Kraft.
Die interreligiösen Friedensgebete führen Menschen zusammen, die hinschauen und ein Zeichen der Hoffnung setzen, das die Welt dringend braucht.
Ein Jahr lang beten