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Ermutigung zum Schulanfang: «Du bist ein Geschenk»

von Cecilia Hess-Lombriser, Journalistin, Uzwil
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30.08.2023
Die Kirche Niederuzwil lud erstmals zu einem Familiengottesdienst zum Auftakt des neuen Schuljahres ein. Draussen, unter der grossen schattenspendenden Buche. Mit Musik, den drei Pfarrpersonen und rund 20 Kindern, die Wünsche in den Himmel steigen liessen.

Rechts von der Buche, die zum Kirchenhügel gehört, reihen sich Velo an Velo, links davon brennt die Osterkerze auf dem Ständer, ein leuchtendes Blumenarrangement betont die feierliche Stunde. Die Pfarrpersonen Angelica Grewe, Christoph Baumann und Hanspeter Meier sitzen auf der Mauer. Hinter ihnen befinden sich zwei Primarschulhäuser. Vor ihnen haben die Gemeindemitglieder auf Festbänken Platz genommen. An diesem Sonntag stehen die Kinder im Mittelpunkt. Am nächsten Tag sind sie entweder Kindergärtler, Erstklässler, wechseln in eine neue Klasse oder kommen in die Oberstufe. Ein Moment der Vorfreude, Unruhe, vielleicht auch von Ängsten. Der Gottesdienst will Vertrauen und Ermutigung schenken, dass jemand da ist, der mit den Kindern geht und den Eltern die Gelassenheit gibt, dass es die Kinder schaffen werden.

Es tut gut, sich getragen zu fühlen.

Es ist ein Generationen-Gottesdienst. Vom Täufling Andrin bis zur Urgrossmutter haben sich alle versammelt, um das Leben und Gott zu feiern, sich bestärken zu lassen und Gemeinschaft zu spüren. 

Mit Gott auf dem Weg

«Ich will auf meinem Weg mit Gott gehen und deshalb bin ich mit meiner Mutter hergekommen. Ich komme in die zweite Oberstufe und schon bald steht die Berufswahl an. Es gefällt mir, zusammen zu feiern», wird Nicolaj nach dem Gottesdienst sagen. Und seine Mutter: «Es tut gut, eine Stunde in Gemeinschaft zu feiern, sich getragen zu fühlen. Wir sind hier herzlich willkommen. Daran erinnert zu werden, dass jemand mit einem den Weg geht, dass man nicht allein ist, ist für mich ermutigend.» 

Wiederholt hören die Kinder, dass sie ein Geschenk sind, dass Gott sie annimmt, wie sie sind, dass nicht die Leistung zählt, dass Gott anders als mit Argusaugen und kontrollierend auf sie schaut. Eine Geschichte erzählt von gegenseitiger Akzeptanz und vom Mut, für seine eigene Werte einzustehen, ohne auf den Applaus von anderen angewiesen zu sein.

«Du siehst mich»

Auch für Andrin gibt es einen Neuanfang. Er wird in dieser bunten Gemeinschaft getauft und seine Eltern und Paten versprechen, ihm von Gott zu erzählen. «Die Taufe sagt: Gott ist da, er wendet sich dem Menschen zu. Er spendet Trost und Kraft», sagt der Pfarrer. Andrin quengelt trotzdem. Er wird später erfahren, warum ihn seine Eltern haben taufen lassen. Kantor Stefan Wieske singt und begleitet am E-Piano. Die Lieder passen zum Thema des Gottesdienstes. «Es Gschänk vom Himmel» ist darunter und «Du siehst mich». Während die Kinder an Tische gehen und Karten mit persönlichen Wünschen gestalten dürfen, predigt die Pfarrerin von diesem Sehen von Gott am Beispiel von Hagar, der ägyptischen Magd Saras, Nebenfrau Abrahams. In ihrer Verzweiflung und Not steht ihr Gott bei, als liebender, wohlwollender Gott. «Gott ist ein Gott, der uns sieht.»

Und etwas später blicken alle zum Himmel, folgen mit den Augen den farbigen Ballonen der Kinder. «Ich habe für mich selber einen Wunsch aufgeschrieben», verrät Nicolaj.

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