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Regime-Sturz in Syrien

Erste Kontakte zwischen Christen und neuen Machthabern

von apd/nin
min
14.12.2024
Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien haben die neuen Machthaber erste Gespräche mit der christlichen Minderheit geführt, um deren Rolle im neuen Staat zu diskutieren. Der armenisch-katholische Bischof von Damaskus, Georges Assadourian, zeigt sich verhalten optimistisch und betont die Bedeutung internationaler Unterstützung.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien haben die neuen Machthaber in Damaskus erste Gespräche mit Vertretern der christlichen Minderheit geführt. Dies teilte der armenisch-katholische Bischof von Damaskus, Georges (Kévork) Assadourian, dem Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» mit. Am 9. Dezember besuchte Assadourian zusammen mit zwei weiteren Geistlichen das Hauptquartier der neuen Regierung. Bei dem Treffen diskutierten sie über die Rolle der Christen im neuen syrischen Staat.

Assadourian berichtete: «Wir sprachen über die Präsenz der Christen und ihre Rolle. Man versicherte uns, dass alles gut werden würde und wir uns keine Sorgen machen müssten.» Der Bischof betonte, dass auch ausländische Botschafter anwesend waren und würdigte die internationalen Bemühungen, die Entwicklungen in Syrien zu überwachen.

Kirchen blicken verhalten positiv in die Zukunft

Assadourian erklärte, dass die Lage in Damaskus aktuell ruhig sei. Am vergangenen Wochenende, als der Machtwechsel in Syrien stattfand, organisierten alle Priester und Ordensleute ein zweitägiges Gebetstreffen für den Frieden. Der Bischof bezeichnete den Tag der Flucht von Präsident Bashar al-Assad als sehr dramatisch für die Geschichte Syriens. Um die Sorgen der Gläubigen über ihre Zukunft im Land zu besprechen, trafen sich Religionsvertreter am armenisch-katholischen Bischofssitz und berieten eine gemeinsame Strategie. Ein zunächst geplantes Treffen mit einem wichtigen Rebellenanführer konnte nicht stattfinden, doch dieser entsandte einen Sprecher mit einer beruhigenden Botschaft. Das Treffen fand schliesslich am 9. Dezember statt.

Religionsfreiheit wird eingefordert

«Kirche in Not (ACN)» setzt seine Unterstützung für die Christen in Syrien fort und fordert die Gewährleistung der Religionsfreiheit. Regina Lynch, geschäftsführende Präsidentin von «Kirche in Not (ACN)» International, erklärte: «Wir fordern sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die neuen Machthaber in Syrien auf, den Schutz der Grundrechte aller Religionsgemeinschaften sicherzustellen und ihre Religionsfreiheit, ihre Bildungsfreiheit und ihr Recht auf ein Leben in Frieden zu garantieren.» Im Jahr 2023 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» die Kirchen in Syrien mit über CHF 7 Millionen.

 

«Kirche in Not (ACN)» ist laut Selbstdarstelllung ein internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts, das 1947 gegründet wurde. Es unterstützt bedrängte und notleidende Christen in rund 140 Ländern durch Informationstätigkeit, Hilfsaktionen und Gebet. Die Projekte des Hilfswerks sind ausschliesslich privat finanziert. Die Schweizer Bischofskonferenz empfiehlt das Hilfswerk zur Unterstützung.

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