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Deutschland

Gedenkstätten-Leiter kritisiert israelische Regierung

von epd/nin
1 min
04.04.2025

Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kritisiert die israelische Regierung für ihre Einflussnahme auf das Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager. Wagner äusserte sich im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) empört darüber, dass die geplante Rede des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm abgesagt wurde. Boehm sollte bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Weimar sprechen.

Die Absage erfolgte kurz vor dem Jahrestag der Befreiung am 11. April. Wagner erklärte, dass die Einladung zurückgezogen wurde, um einen sich anbahnenden Konflikt mit der israelischen Regierung zu vermeiden. Boehm ist als Kritiker der israelischen Regierung bekannt. Wagner betonte, dass es das Schlimmste sei, was er in 25 Jahren Gedenkstättenarbeit erlebt habe, einem Enkel einer Holocaust-Überlebenden das Wort zu versagen.

Wagner erklärte weiter, dass die Gedenkstätte dem Druck nachgegeben habe, um zu verhindern, dass Überlebende in den Streit hineingezogen werden. Er betonte, dass die Entscheidung gemeinsam getroffen wurde, den Vortrag Boehms zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. An der persönlichen und fachlichen Eignung Boehms als Redner bestehe kein Zweifel. Omri Boehm leiste mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten wichtige Impulse in der Erinnerungsarbeit, so Wagner.

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