Grosse Solidarität mit Erdbebenopfern
In der Schweiz ist die Spendenbereitschaft für die Opfer der schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien gross. Die Glückskette teilte am Freitag mit, dass sie Spendenzusagen in der Höhe von knapp 10,1 Millionen Franken erhalten habe. Die «Welle der Solidarität und Anteilnahme» sei beeindruckend, schrieb die Organisation in einer Medienmitteilung.
Die Glückskette finanziert mit den Geldern direkt die Hilfseinsätze ihrer 25 Schweizer Partnerorganisationen – darunter Heks, Helvetas, das Schweizerische Rote Kreuz, Terre des Hommes, Solidarsuisse oder Ärzte ohne Grenzen. Am dringendsten benötigt würden der Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrungsmittel, Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen und Unterkünfte zum Schutz gegen die Kälte.
Weitere Landeskirchen spenden
Hilfe kommt auch von den Landeskirchen. Nachdem bereits die Landeskirchen von Zürich, Bern (je 50000 Franken), Thurgau und Luzern (je 10000 Franken) Hilfe zugesichert hatten, sprachen auch die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Basel-Landschaft (10000 Franken) sowie die Reformierte Kirche Aargau (15000 Franken) finanzielle Hilfe zu. Das Geld geht als Nothilfe für die notleidende Bevölkerung an das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz (Heks). Dieses ist seit Jahren in den stark betroffenen Gebieten in Nordsyrien präsent und arbeitet mit kirchlichen Partnerorganisationen vor Ort zusammen.
Die Situation in den Erdbebengebieten bleibt dramatisch mit über 42000 Todesopfern bis am Freitagmittag, davon über 36200 in der Türkei und über 5900 in Syrien, sowie Zehntausenden von Verletzten. Die Bedingungen für die Hilfe sind mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schneefall sehr schwierig. In Syrien herrscht ausserdem Bürgerkrieg, zudem ist die Bevölkerung mit einer Cholera-Epidemie konfrontiert.
Notunterkünfte und Bargeld
Wie das Heks auf seiner Webseite schreibt, konnten die kirchlichen Partnerorganisationen nur wenige Stunden nach dem Erdbeben erste Nothilfemassnahmen für Familien einleiten. So hätten in Aleppo sowohl die Armenisch-protestantische Kirche als auch die Nationale Evangelische Synode in Syrien und Libanon (NESSL) temporäre Unterkünfte in Betrieb genommen, in denen mehrere hundert Menschen Wärme, Decken, Essen und Hygieneprodukte erhalten.
Auch in Latakia im Nordwesten des Landes stellt die NESSL-Kirche Notunterkünfte für betroffene Familien bereit. Darüber hinaus könne ein bereits lau- fendes Projekt der Armenisch-protestantischen Kirche kurzfristig erweitert werden: In Aleppo und Kessab werden Erdbebenopfer mit Bargeld unterstützt, damit sie die dringend benötigte Nahrungsmittel, Hygieneprodukte oder Decken kaufen können. In Aleppo erhalten besonders gefährdete Menschen darüber hinaus Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung.
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