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Kirche und Medien

Jesus, der Kommunikator

von Tilmann Zuber
min
27.12.2024
Für manche ist Jesus der Sohn Gottes, für andere ein charismatischer Rabbi. Unbestritten bleibt: Jesus war ein aussergewöhnlicher Kommunikator, dessen Rhetorik bis heute als Vorbild dient. Acht zeitlose Prinzipien seiner Rhetorik, die bis heute als Vorbild dienen.

Jesus, der Meister der Kommunikation: Mit klaren Worten, eindringlichen Gleichnissen und einer tiefen emotionalen Verbindung zu seinen Zuhörern prägte er die Menschheitsgeschichte. Die Gründe dafür:

1. Klarheit und Prägnanz

Jesus sprach kurz, klar und prägnant. Sätze wie «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst» oder «Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein» sind eindringlich und einprägsam.

2. Geschichten und Gleichnisse

Er nutzte Gleichnisse, um komplexe Wahrheiten einfach und zugänglich zu machen. Seine Geschichten, wie die vom barmherzigen Samariter oder jene vom verlorenen Sohn, spiegeln universelle menschliche Erfahrungen wider, die bis heute relevant sind.

3. Nähe zu den Menschen

Jesus suchte die Menschen auf und passte seine Botschaft an deren Situation an. Mit einfachen Fischern oder Bauern sprach er anders als mit gelehrten Pharisäern. Er blieb authentisch und scheute sich nicht, Autoritäten herauszufordern, wenn nötig.

4. Verbindung zu den Zuhörenden

Jesus sprach die Menschen in ihrer Lebensrealität an. Er nutzte Beispiele aus dem Alltag, etwa aus Landwirtschaft, Familie und Geld, und sprach in einer Sprache, die die Menschen seiner Zeit verstanden.

5. Emotionale Tiefe

Jesus berührte nicht nur den Verstand, sondern auch die Herzen. Seine Worte boten Trost, Hoffnung und die Vision des Reiches Gottes. 2000 Jahre später beschreibt der Philosoph Ernst Bloch diese christliche Sprache als Kälte- und Wärmestrom (Analyse und Hoffnung).

6. Authentizität

Jesu Botschaft war im Einklang mit seinen Taten. Er machte keine faulen Kompromisse. Dies verlieh ihm Glaubwürdigkeit und machte ihn für viele zum Vorbild.

7. Starke Bildsprache

Jesus verwendete kraftvolle Metaphern wie «Ihr seid das Licht der Welt» oder «Ich bin der gute Hirte». Diese Bilder halfen den Menschen, abstrakte Konzepte besser zu verstehen und sich an seine Botschaft zu erinnern.

8. Provokation

Jesus scheute sich nicht, kontroverse Themen anzusprechen und die Menschen herauszufordern, über ihre Haltungen und Werte nachzudenken. Er forderte im Angesicht des Anbruchs des Reiches Gottes konsequent ein neues Denken. Diese direkte Herangehensweise machte seine Botschaft kraftvoll und unverkennbar.

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