Kirche als Ort des Glaubens und des Dialogs
Im Rahmen der digitalen Grossgruppenkonferenzen «Kirche im Dialog» der Kirche Kanton Luzern werden gesellschaftliche Themen in einem interdisziplinären und interkonfessionellen Kontext diskutiert. «Als Kirche bringen wir Vertreter aus verschiedensten Bereichen wie Kirche, Politik, Kultur, Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen und weiteren Konfessionen zusammen», erklärt Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin der Reformierten Kirche Kanton Luzern.
Im Dialog werden nicht nur Fragen des Glaubens und der Kirche erörtert, sondern auch Themen angesprochen, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt entscheidend sind. «Die Pandemie und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Herausforderungen haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich in einem offenen Dialog miteinander auszutauschen und neue Perspektiven zu finden», ist Bachmann überzeugt. Die Grossgruppenkonferenz biete eine Plattform, um auf strukturierten Wegen Ideen zu sammeln und auszuwerten, die für die Gesellschaft von Bedeutung seien.
Seelsorge als Fokusthema im Jahr 2025
Ein zentrales Thema der letztjährigen Grossgruppenkonferenz war die Frage: «Mitglied sein oder nicht?» Diese Frage wurde bewusst weit gefasst und richtete sich nicht nur auf die kirchliche Mitgliedschaft, sondern auch auf die Mitgliedschaft in anderen Vereinen und Organisationen. In der Diskussion wurden sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen einer Mitgliedschaft in Gemeinschaften thematisiert. Die Erkenntnisse aus der Grossgruppe und den anschliessenden Kleingruppen flossen in einen umfassenden Bericht ein, der auf der Website der Reformierten Kirche zugänglich ist.
Ein weiteres wichtiges Thema, das in den kommenden Grossgruppenkonferenzen behandelt wird, ist die Seelsorge. Am 15. Februar wird das Thema Seelsorge im Mittelpunkt der digitalen Konferenz stehen. Doch warum genau dieses Thema? «Seelsorge ist ein zentrales Angebot der Kirche, das vielen Menschen jedoch wenig bekannt ist», erklärt Lilian Bachmann.
Im Februar 2024 hat die Kantonalkirche gemeinsam mit gfs.bern eine Studie durchgeführt, bei der sowohl Mitglieder der Reformierten Kirche als auch die Bevölkerung des Kantons Luzern befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Seelsorge zwar bekannt ist, aber von vielen nicht genutzt wird. «Die Studie verdeutlicht auch, dass die Menschen, die Seelsorge in Anspruch genommen haben, diese als äusserst hilfreich und qualitativ gut bewerten. Doch die Frage bleibt, wie man die Nutzung von Seelsorge künftig fördern kann», ist sich die Synodalratspräsidentin bewusst. In der Grossgruppenkonferenz wird untersucht, in welchen Situationen Seelsorge hilfreich sein kann, was sie den Menschen bieten kann und welche Massnahmen notwendig sind, damit sie von mehr Menschen genutzt wird.
Die Vielfalt der Teilnehmenden
In den Grossgruppenkonferenzen kommen Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen, Branchen und Konfessionen zusammen. «Der Dialog ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Er ist wichtig für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft. Wir brauchen solche Gespräche, um uns selbst immer wieder zu hinterfragen und unser christliches Handeln zu reformieren», betont Bachmann.
Die Reformierte Kirche Kanton Luzern versteht sich als einen Ort, an dem nicht nur Glaubensfragen, sondern auch gesellschaftliche und politische Themen diskutiert werden können. Dies wird durch die Vielfalt der Teilnehmenden möglich gemacht. «Das Engagement, das wir erleben, zeigt, dass christliche Werte, der Dialog und die Reformierte Kirche relevant sind», erklärt Lilian Bachmann. Es sei wichtig, dass Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen und mit verschiedenen Perspektiven eingeladen werden, sich an den Diskussionen zu beteiligen.
Die nächste Grossgruppenkonferenz, die sich mit der Seelsorge beschäftigt, wird spannende neue Impulse bringen. Doch auch die Arbeit der Reformierten Kirche Kanton Luzern wird weiterhin von den Ergebnissen der bisherigen Konferenzen geprägt sein. «Es ist uns wichtig, dass unsere Angebote die Bedürfnisse der Menschen widerspiegeln und dass wir mit unseren Programmen und Initiativen einen echten Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog leisten», so Bachmann. Die Kirche sei nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein Ort des Dialogs,
Kirche als Ort des Glaubens und des Dialogs