Kirche für Junge: Ein neuer Jugendrat entsteht

Als die Fachstelle für Jugendarbeit zusätzliche Gelder für die Umsetzung von Projekten zugesprochen bekam, war es für die Jugendbeauftragte Barbara Strassmann klar, dass die Jugendlichen mitreden sollten. «Wir nahmen die anstehende Fokussynode zum Anlass, um über Jugendarbeit zu diskutieren», erinnert sie sich. Das war im Herbst 2022. Anstatt aber für die Jugendlichen zu entscheiden, lud Kirchenratspräsident Christoph Herrmann eine Gruppe von ihnen zur Sitzung ein. «Wir wollten ihnen begegnen und uns von ihnen anhören, was ihre Bedürfnisse sind.»

Das Angebot kommt gut an. Endlich einmal Gehör zu bekommen, auch auf kirchenpolitischer Ebene mitmischen zu können – davon wünschten sich die Jugendlichen mehr. Warum also nicht aufs Ganze gehen und einen Jugendrat gründen?

Jede Idee ist willkommen

«In der Planung sind die Jugendlichen federführend», sagt Strassmann. Sie und ihre Kollegen stehen der Gruppe unterstützend zur Seite, lassen sie aber ihre eigenen Projekte entwickeln. Im letzten halben Jahr haben sie sich damit auseinandergesetzt, wie ein solcher Jugendrat aussehen könnte. Was sind seine Aufgaben? Wie ist er aufgebaut? «Die Idee ist, den Jugendrat in verschiedene Ressorts zu teilen», sagt Strassmann. Soziale Projekte wären ein solches Ressort, kirchenpolitisches Mitreden ein anderes. Ausserdem Jugendgottesdienste und Anlässe, auch Lager und weitere Reisen werden diskutiert. Den Vorschlägen sind keine Grenzen gesetzt.

Die Jugendlichen hoffen, dass der Austausch auch über die Gemeindegrenzen hinweg stattfinden wird. «Die Kirchgemeinden in Baselland sind sehr unterschiedlich aufgestellt», sagt sie. «In manchen kleineren Gemeinden gibt es keine institutionalisierte Jugendarbeit. Der Jugendrat ist eine echte Chance.»

Am 4. Juni wird der Reformierte Jugendrat im Martinshof in Liestal offiziell eröffnet. Mitmachen dürfen alle, die sich einbringen wollen. Das Alter der Kerngruppe rangiert zwischen 15 und 29 Jahren. «Es ist alles noch sehr im Werden», sagt Strassmann. Wie füllt man all diese Ideen nun mit Leben? Wie setzt man sie um? «Da ist noch viel Platz für Kreativität!» Strassmann lacht. Es sei ja nicht nur der Start, der gut gelingen müsse, erklärt sie. Aber am Ende findet das statt, was auch wirklich umgesetzt wird. «Wir freuen uns auf den Start», sagt sie. «Und ich hoffe, dass die Jugendlichen diesen Schwung mit in die Umsetzung nehmen können.»

Gründungsveranstaltung: Sonntag, 4. Juni, 15 bis 18 Uhr, Martinshof, Rosengasse 1, 4410 Liestal