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Kirchgemeinde Olten verlangt Strategie für die Zukunft

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07.06.2021
Die Synode der reformierten Kirche Kanton Solothurn in Trimbach beschloss am letzten Samstag, dem Heks und dem Sterbehospiz Solothurn 30'000 Franken zu überweisen. Zudem nahm der Synodalrat eine Motion entgegen, die eine Strategie angesichts der schwindenden Zahl der Mitglieder und Finanzen fordert.

Die Corona-Pandemie prägt auch das kirchliche Leben im Kanton Solothurn. Dies zeigen die Rechnungen der Synode und des Finanzausgleichs, die das Parlament der reformierten Kirche in Trimbach mit grossem Mehr abnahm. Etliche Anlässe konnten nicht durchgeführt werden, entsprechend tiefer fielen die Ausgaben aus. Die Rechnung der Synode 2020 schliesst mit einem Überschuss von 142'000 Franken ab, während jene über den Finanzausgleich ein Minus von 24'600 Franken ausweist. Die Synodalen zeigten sich grosszügig und stimmten dem Antrag zu, je 15’000 Franken an das Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz und den Verein Sterbehospiz Solothurn zu überweisen.

Einstimmig nahmen die Synodalen auch den Jahresbericht 2020 an, den die Medienbeauftrage Sandra Knüsel vorstellte. «Der Querschnitt aus dem Corona-Jahr zeigt», so die Synodalrätin, «wie die Pandemie die Kirchgemeinden vor grosse Herausforderungen stellte.» Not aber mache bekanntlich erfinderisch, so auch im letzten Jahr. Das kirchliche Leben sei trotz Einschränkungen nie stillgestanden, neue Gottesdienstformen seien entstanden und man habe in die digitalen Möglichkeiten investiert, um die Menschen zu erreichen.

Strategie für die Zukunft der reformierten Kirche
Die Kirchgemeinde Olten reichte eine Motion ein, die eine Strategie und Vision für die Zukunft der Kirche verlangt. Die Verantwortlichen in Olten sorgen sich um den Auftrag und die Strukturen der Kirche angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen, namentlich der zurückgehenden Anzahl der Mitglieder und der Finanzen. Man müsse diese Entwicklung proaktiv angehen und erwarte mehr Unterstützung vom Synodalrat, so Thomas Rutschi, Olten. In den letzten zwanzig Jahren nahm die Zahl der Mitglieder der reformierten Kirche Kanton Solothurn von 32'932 auf 24'832 ab. Die Synodalen von Olten befürchten zunehmend Spannungen zwischen der Kantonalkirche und den Kirchgemeinden, die beide ihre Aufgaben mit weniger Geld erfüllen müssen.

Der Synodalrat nahm die Motion entgegen und wird zuhanden des Kirchenparlaments einen Bericht verfassen. Synodalratspräsidentin Evelyn Borer wies darauf hin, dass die Kantonalkirche keine Mitglieder habe, sondern die Kirchgemeinden. Deshalb sei die Arbeit vor Ort in den Gemeinden so wichtig und dort werde man die Kirchgemeinden gerne unterstützen.

In die gleiche Kerbe schlug Synodalrat Werner Berger. Er informierte darüber, wie andere Kantonalkirchen auf die Kirchenaustritte und die demografische Veränderung reagierten. Bern, Zürich und Basel hätten Fachstellen für die Gemeindeentwicklung geschaffen. Die Berner Kantonalkirche habe ihre Strukturen geändert und die reformierten Kirchgemeinden der Stadt Zürich hätten sich zusammengeschlossen. Doch Berger warnte vor übertriebener Hoffnung. Bis jetzt habe noch keine Kirche die Lösung gefunden. Es zeige sich, dass hier die Kirchgemeinden gefordert seien. Sie müssten die Beziehungen pflegen, auf die Leute zugehen und den Kontakt zu den Kirchenfernen, Neuzuzüglern und Ausgetretenen halten.

Perspektive der Hoffnung
Regierungsrat Remo Ankli überbrachte die Grüsse der Solothurner Regierung und blickte auf das letzte Jahr zurück. So schlecht habe es die Politik nicht gemacht, man könne gut den Vergleich mit anderen Ländern wagen, meinte Ankli. Schwierig sei die Diskussion über die Systemrelevanz einzelner Sparten gewesen sowie die Einschränkung der Kultur. Ankli nahm die Stimmung in den letzten Monaten als gereizt und bedrückt wahr. «Gott sei Dank konnten die Gottesdienste wieder stattfinden», sagte der Regierungsrat. «Das gab eine Perspektive und Hoffnung auf die Öffnung in der Gesellschaft.» Die Vermittlung der Hoffnung gehöre zur Uraufgabe der Kirchen und in dieser Hinsicht werde von den Kirchen viel geleistet. Remo Ankli wünschte den Kirchen alles Gute bei der Diskussion über ihre Zukunft.

Tilmann Zuber

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