Kloster mitten im Hauptbahnhof
Abt Urban stand selber hinter dem Verkaufsstand des Klosters Einsiedeln im Zürcher Hauptbahnhof: «Normalerweise kommen die Leute zu uns, jetzt gehen wir zu ihnen.» Auch der Verkauf mitten in Zürich ist für ihn nichts Neues: «Ich habe als Student selber Uhren und Accessoires im Jelmoli verkauft. Zuerst musste ich Gestelle auffüllen, dann liess man mich in den Verkauf.» Die Bahnhofhalle ist mit 131 Metern Länge und 26 Metern Höhe der grösste überdachte öffentliche Platz der Schweiz. Dort betrieben am 5. und 6. Mai über 20 Klöster und Ordensgemeinschaften aus der Schweiz sowie dem weiteren deutschsprachigen Raum den Klostermarkt.
Kunterbuntes Angebot
Das Angebot war vielfältig: So präsentierte das Benediktinerkloster Mariastein Schnaps aus Früchten aus dem Klostergarten. Oder das Dominikanerinnenkloster Weesen bot diverse Liköre, Konfitüren, Kerzen und Chloschterchnusperli an. Die Jesuiten in Zentraleuropa brachten Bücher, Gebete und Printmaterialien.
An einem Stand konnte man ein Schriftwort aus einer Schatulle mitnehmen oder ein Anliegen in die Prayerbox legen. Natürlich gab es auch Angebote für ein Probejahr oder gezielte Auszeiten im Kloster.
Neue Wege der Begegnung
In den Begleitveranstaltungen konnte man vom Benediktinerkloster Einsiedeln Pater Jean-Sébastien Charrière mit seinen Kalligrafien und Bruder Anton Abegg beim Drechseln bei einem alten Handwerk bewundern. «Der Austausch war für beide Seiten eine Bereicherung: Hier Menschen aus Klöstern, die für mehr als schnellen Genuss und Gewinn stehen – da Menschen aus der Welt, die davon erzählen, was ihr Leben prägt, an Herausforderndem und Schönem», erklärt Pater Thomas Fässler, der Initiator des Klostermarktes.
Die Idee dazu hatte der Benediktinerpater aus Einsiedeln nach einem Besuch im Unterwallis. Der 38-jährige Mönch aus dem Kloster Einsiedeln möchte neue Wege der Begegnung wagen.
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Kloster mitten im Hauptbahnhof