Komplexer als erwartet
Die Evangelische Kirche Schweiz (EKS) teilt in einer Medienmitteilung vom 2. Februar mit, dass sich der Untersuchungsbericht im Fall des ehemaligen Präsidenten Gottfried Locher verzögert. Der Untersuchungsbericht der extern beauftragten Anwaltskanzlei von Rudin Cantieni werde voraussichtlich Ende Februar vorliegen. Gemäss dem Protokoll der September-Synode war der Termin für die Berichterstattung auf Ende Dezember vorgesehen. Gründe für die Verzögerung seien die komplexen Analysearbeiten und die Corona Pandemie.
Judith Pörksen, Präsidentin des Synodalrates der Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn und Synodale der EKS, überrascht die Verzögerung nicht. «Erkrankungen durch die Corona-Pandemie können die Planungen rasch einmal um einen Monat zurückwerfen», antwortet Pörksen auf Anfrage von «reformiert.».
«Das Synodepräsidium unter dem Vorsitz von Evelyn Borer ist bestrebt, die Aufarbeitung der Ereignisse des vergangenen Jahres rund um die Beschwerde gegen den ehemaligen Präsidenten der EKS mit der nötigen Sorgfalt durchzuführen», heisst es in der Mitteilung weiter. Pörksen teilt das Bestreben nach Sorgfalt: «Eine sorgfältige Aufarbeitung ist nötig, um zu verhindern, dass in Zukunft dergleichen wieder passieren kann. Jetzt, wo die EKS ihre Strukturen aufbaut, können entsprechende Weichen gestellt werden.»
Aufgrund der Verspätung des Untersuchungsberichtes der Anwaltskanzlei wird sich auch die Arbeit der nichtständigen Kommission verzögern. Die aus Vertreterinnen und Vertretern der Synodalen zusammengesetzte Kommission will anhand des Untersuchungsbericht entscheiden, wie weiter zu verfahren ist. Eigentlich war vorgesehen, ihre Analyse im Juni in der Synode zu präsentieren. Doch weil der bisherige Fahrplan nicht eingehalten werden kann, werde an der Juni-Synode eine ausserordentliche Synode für den 5. und 6. September in Bern beantragt, so die Mitteilung.
Nicola Mohler, reformiert.info
Komplexer als erwartet