Mit Bonhoeffer gegen Corona
Seit dem 17. März dürfen schweizweit keine Gottesdienste mehr abgehalten werden. Auch viele andere kirchliche Veranstaltungen sind abgesagt. Die Corona-Notlage trifft die Kirchen hart. Landeskirche und Kirchgemeinden suchen deshalb nach Wegen, mit ihren Gemeinden in Kontakt zu bleiben.
In der Reformierten Kirche Basel-Stadt setzt man auf die digitalen Medien. Mit einer täglichen Videoandacht will die Kirche mit den Menschen in Verbindung bleiben. Die «Gedanken zum Mitnehmen» richteten sich vor allem an jene, die in der Krise gezwungen seien, zu Hause zu bleiben, heisst es auf der Webseite der Kirche.
In der ersten Folge spricht der Kirchenratspräsident Lukas Kundert über die biblische Rettung von Lot aus der Stadt Sodom. Diese Geschichte lehre, den Blick auf das zu lenken, was uns Vertrauen gebe, so Kundert. «Jesus hilft uns, den Blick von Corona wegzuwenden auf das, was in unserer Gesellschaft funktioniert.»
Ermutigende Worte findet auch die Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field. In der Corona-Isolation fehle den Menschen die leibliche Gegenwart anderer, sagt sie in der zweiten Videofolge. Die Vereinzelung könne aber auch eine Quelle der Kraft sein. Schröder Field erinnert an den Theologen Dietrich Bonhoeffer, der die letzten zwei Jahre seines Lebens Gefangener der Nationalsozialisten war. In der Gefängniszelle habe Bonhoeffer die Kraft gefunden, mit seinen Vertrauten in einer Verbindung zu bleiben.
Die Videos werden von der Basler Kirche auf Youtube gestellt und in den sozialen Medien geteilt. Insgesamt wurden die beiden ersten Folgen bisher rund 400 Mal aufgerufen.
ref.ch/no, 18. März 2020
Mit Bonhoeffer gegen Corona