«Möglichst lange die eigenen Interessen pflegen»
«Valivida bedeutet das gute, das würdevolle Leben», sagt Valentin Ismail, seit Dezember 2023 Geschäftsführer der neu gegründeten Stiftung Valivida, beim Treffen im Unternehmen Mitte in Basel. Die Konzeptarbeit sei bereits vor seinem Eintritt von klugen Köpfen geleistet worden. Vor rund zwei Jahren fanden die ersten Gespräche zwischen der Stiftung Eben-Ezer und dem Diakonat Bethesda statt in der Absicht, die Besuchsdienste der Kirchgemeinden zu unterstützen und zu koordinieren und dem Aspekt der Digitalisierung mehr Beachtung zu schenken.
«Die Stiftung Valivida wird nun versuchen, die Initiativen aus den Kirchgemeinden zu bündeln und bestmöglich zu unterstützen», erklärt Valentin Ismail. Damit möchte die Stiftung Valivida der latenten Angst von Kirchgemeinden entgegenwirken, bei attraktiven Angeboten mit Anfragen überrollt zu werden. «Wir bilden die Koordinationsstelle für die diversen Angebote und sorgen konzeptuell für den Abgleich zwischen Klienten und Freiwilligen.»
Zusammenarbeit mit Partnern
Zentral sei für die Stiftung Valivida die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Partnern. Als mögliche Beispiele nennt Valentin Ismail Kirchgemeinden und den vom Basler Medienunternehmen Bajour gegründeten, inzwischen selbstständigen Verein «Gärngschee. Basel hilft».
Pilotprojekte laufen nach einem klaren Muster ab. «Die Stiftung Valivida und der Projektpartner unterschreiben eine Kooperationsvereinbarung, welche die gegenseitigen Erwartungen definiert sowie die Rechte und die Pflichten regelt», erklärt Valentin Ismail. Der Projektpartner erledigt die operative Arbeit. Beispielsweise nimmt er beim Besuchsdienst die Anfragen der Klienten entgegen, eruiert die Interessen – Kultur, Sport oder Soziales – und stellt die Verbindung zu den Freiwilligen her. Die Stiftung Valivida wiederum überstützt die Partnerorganisation bei den Themen Schulung, Datenbank und Kommunikation.
Einsamkeit bekämpfen
«Der Besuchsdienst ist heute bei der Kirchgemeinde eine wichtige Aufgabe», sagt Valentin Ismail. Denn Einsamkeit sei heute ein gesamtgesellschaftliches Problem – nicht nur bei älteren, sondern seit Corona auch bei jungen Menschen. «Im Prinzip geht es bei der Bekämpfung von Einsamkeit um die Erhaltung der Selbstbestimmung. Wir möchten, dass insbesondere ältere Menschen, die vielleicht den Partner oder die Partnerin verloren haben, möglichst lange ihre Interessen pflegen und so ein aktives Leben führen können», erklärt Valentin Ismail. Die Stiftung Valivida könne in diesem Zusammenhang einen wirkungsvollen Beitrag leisten.
Als nächste Schritte wird die Stiftung eine Website aufschalten und Flyer verteilen, um Klienten und Freiwillige zu suchen und zusammenzubringen. Das Infomaterial werde in Apotheken abgegeben und auf den Schwarzen Brettern von Wohnbaugenossenschaften, Quartiertreffpunkten sowie bei Coop und Migros angebracht. Mittels kluger Auswertung des Rücklaufs erhofft sich Valentin Ismail, Angebot und Nachfrage steuern zu können. «Mit der Stiftung Valivida gehen wir bewusst in eine Vorleistung und würden uns natürlich freuen, wenn unsere Projekte längerfristig von Sponsoren, Mäzenen und anderen Stiftungen als förderwürdig angesehen würden.»
Die Stiftung Valivida (www.valivida.ch) bezweckt die Begleitung von älteren Menschen und trägt so dazu bei, der Einsamkeit entgegenzuwirken. Die Stiftung kann die auf Beziehung angelegte Begleitung auch auf weitere Personenkreise ausdehnen, um diese in der gesellschaftlichen Teilhabe zu unterstützen. Zur Erreichung ihres Stiftungszwecks kann die Stiftung mit anderen Organisationen und Leistungserbringern kooperieren. Der örtliche Wirkungskreis beschränkt sich auf die Schweiz. Sitz der gemeinnützigen und steuerbefreiten Stiftung ist Basel.
«Möglichst lange die eigenen Interessen pflegen»