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Konzert in Reinach

«Mozart schreibt an Mozart»

von Noemi Harnickell
min
22.01.2025
Mozarts Briefe sind ein faszinierendes Zeugnis seines Lebens, seiner Reisen und seiner aussergewöhnlichen Persönlichkeit. In einer einzigartigen Kombination von Musik und Erzählung werden Mozarts Briefe nun in einem Konzert lebendig.

«Mon très cher père!»: Mit diesen Worten leitete Wolfgang Amadeus Mozart jeden seiner Briefe an seinen Vater Leopold Mozart ein. Leopold war sein wichtigster Briefpartner, und der Briefwechsel zwischen den beiden gilt bis heute als Zeugnis einer zutiefst menschlichen Beziehung.

Das Konzert «Mozart schreibt an Mozart» lädt die Zuhörer und Zuhörerinnen dazu ein, Mozarts Briefe in einem neuen Licht zu erleben. Die Briefe werden dabei zu Mozarts Musik in Beziehung gesetzt. Mit Saskia Salembier (Gesang und Violine), Marc Meisel (Klavier) und Julian Diepolder als Erzähler entsteht dabei eine Begegnung des Irdischen mit dem Himmlischen.

Mozarts Seele auf Papier

Mozarts Briefe sind ein faszinierendes Zeugnis seines Lebens, seiner Reisen und seiner aussergewöhnlichen Persönlichkeit. Besonders der Briefwechsel mit seinem Vater Leopold Mozart bietet tiefe Einblicke in das Seelenleben des jungen Komponisten. Auf humorvolle, aber auch nachdenkliche Weise schildert Mozart darin seine Erfolge, Sorgen und Hoffnungen.

«Ich lege mich niemals zum Schlafen nieder, ohne zu bedenken, dass ich den nächsten Tag vielleicht nicht mehr erleben werde», schreibt Mozart etwa. «Und doch könnte keiner meiner Bekannten sagen, dass ich im Umgang mit ihnen stur oder verdriesslich sei – und für diese Quelle des Glücks danke ich meinem Schöpfer jeden Tag, und ich wünsche meinen Mitmenschen von ganzem Herzen dasselbe.»

Zwischen Mensch und Genie

Es sind stille Worte, die von tiefer Besonnenheit sprechen. Fast möchte man dabei Mozarts andere Seite vergessen, für die er heute so berühmt ist. So schrieb er in einem Brief an seine Cousine: «Jetzt wünsch ich eine gute Nacht, scheissen Sie ins Bett, dass es kracht.»

Man möchte sich fast fragen: Wie kann einer, der eine solche Sprache zum Besten trägt, gleichsam Musik schreiben, die so ins Herz geht? Aber vielleicht ist genau das der Trick: Mozart war ein Genie des Komponierens und des Musizierens, aber er war auch ein Mensch. Mozart war lebenslustig, mal frustriert, mal überdreht, mal niedergeschlagen. Vielleicht war gerade dieses Menschsein die Grundlage für das Genie seiner Musik.

Das volle Leben in Mozarts Schaffen

Durch die Briefe folgt man Mozart auf seinen Reisen durch Europa, erlebt das Alltägliche, das Aussergewöhnliche und nimmt teil an seinen gesundheitlichen und finanziellen Schwierigkeiten, an Freuden und an Trauerfällen. Ob im Rahmen von «Mozart schreibt an Mozart» wirklich jeder Brief verlesen wird, den der Künstler je aufgesetzt hat, bleibt schon allein der schieren Menge an Korrespondenz wegen zu bezweifeln. Aber eines ist sicher: Der Abend wird rühren, anregen und so manche zum Schmunzeln bringen.

 

24. Januar, 18 Uhr. Reformierte Kirche Reinach, Bruderholzstrasse 39, 4153 Reinach. Eintritt frei, Kollekte.

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