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Museum der Kulturen – vom Zimt zum Stern

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01.12.2016
Himmlische Düfte aus aller Welt Weihnachtsgebäck schmeckt und riecht wunderbar. Dank besonderer Gewürze. Das Museum der Kulturen Basel erzählt in seiner Weihnachts- ausstellung ihre Geschichte(n) – auch biblische.

Die Weihnachtszeit ist erfüllt von wunderbaren Gerüchen. Sie entströmen Gebäck und Getränken. Verantwortlich dafür sind besondere Gewürze. Für uns sind diese selbstverständlich und nicht mehr wegdenkbar aus dem Zimtstern, Brunsli oder Läggerli. Doch Zimt, Kakao und Ingwer wachsen nicht einfach im Garten, ebenso wenig wie Anis, Vanille oder Kardamom. Woher kommen sie? Wie gelangten sie zu uns? In einem begehbaren Stern können Interessierte auf den Handelsstrassen wandeln und den Weg, die Geschichte(n) und Bedeutung dieser Gewürze verfolgen. Ein Miniatur-Kolonialwarenlädeli zum Beispiel steht als Symbol für Handel und Verkauf. Auch die Behältnisse, in denen die Gewürze aufbewahrt wurden, sind eine Augenweide, wie ein mit lieblicher Stroh- und Stoffornamentik verziertes Gewürzkästchen.

Biblischer Weihnachts-«Duft»
Einige der erzählten Geschichten finden sich schon in der Bibel. In einem Vortrag und einer Führung werden ihre Wege zurückverfolgt und dabei historische Backgeräte und alte Rezepte kennengelernt. Erzählungen von der antiken Gewürzstrasse und den Düften in Salomos Palast. Die Alttestamentlerin Delia Klingler stimmt in die Führung «Biblisch gewürzt» ein: «Zur Weihnachtszeit gehören für viele von uns feine Düfte von Anis bis Zimt. In der Weihnachtsgeschichte des Lukas’ weht uns allerdings erst einmal Stallgeruch entgegen: Heu, Stroh, Schaf. Denn – so erzählen es uns die Evangelien – Gott wird Mensch, lässt sich ganz ein aufs Menschsein, eben auch dort, wo nicht nur Wohlgerüche herrschen.» An Bibelstellen mit guten Düften von Gewürzen mangelt es aber nicht, weiss Delia Klingler. «An anderen Bibelstellen finden sich durchaus Gewürze. So treffen wir beispielsweise auf Zimt, Koriander, Safran und Honig (z. B. Exodus 16,31; 30,23; Psalm 19,11; Hohelied 4,14). Und dies in manchmal überraschenden Zusammenhängen wie in einem Salböl-Rezept für die Bundeslade, einer Ermahnung an einen jungen Mann, einem Lobpreis auf Gott.» Gewürze und Düfte geben in der Bibel, so Klingler, Einblick in die damaligen Essgewohnheiten. «Wir erhalten einen Einblick ins Alltagsleben im Vorderen Orient der Antike und erfahren auch vom Suchen und Begehren der Menschen im zwischenmenschlichen Bereich und in der Beziehung zu Gott.»

Heilende Kräfte
Übrigens sind die Gewürze – wie die biblischen Geschichten ebenfalls zeigen – nicht nur verantwortlich für den guten Geschmack in den Leckereien. Ihnen werden wärmende, verdauungsfördernde oder heilende Kräfte zugeschrieben. Ihre Funktion und Verwendung in Pharmazie und Naturheilkunde werden in der Ausstellung ebenfalls angesprochen. Selbstverständlich können die Besucherinnen und Besucher eine Nase voll würziger Düfte nehmen – dies übrigens unter einem funkelnden Sternenhimmel.

24.11.16 / Franz Osswald

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