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Nach über 40 Jahren: Aus für Feelgoodcamps

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28.01.2022
Während mehr als 40 Jahren fanden sie statt: die Sonntagsschullager, später «feelgoodcamps». Doch Corona und das geringe Interesse sorgten für das Ende.

Früher hiessen sie Sonntagsschullager, später «feelgoodcamp». Geändert hat sich der Name, geblieben ist jedoch die Freude am Abenteuer und an der Gemeinschaft.

Olivia Slavkovsky kann sich noch gut an ihr erstes Lager erinnern. Damals tat die Elfährige allen lauthals kund, sie besuche das Lager nur, weil sie müsse. Eigentlich habe sie null Bock auf diese Ferien. Doch die Woche wurde für Olivia Slavkovsky zum einschneidenden Erlebnis. Begeistert kehrte sie zurück. Seit 1997 nahm sie an jedem Lager teil, seit 2001 gar als Leiterin. Jedes Jahr gab sie drei Wochen ihrer Ferien an die Lagerarbeit und war dann später auch für die «feelgoodcamps » zuständig. Auch beruflich arbeitet die 35-Jährige mit Jugendlichen zusammen. Sie ist zuständig für die Fachstelle Jugend der Aargauer Kirche.

Doch damit ist nun Schluss: Die «feelgoodcamps» wurden Ende 2021 eingestellt. Aufgrund der Pandemie fielen die Lager in den letzten zwei Jahren aus. «Aber schon vorher stand man vor der Frage, ob dieses kantonale Angebot eine Zukunft habe», sagt Olivia Slavkovsky. «Die Zahl der Besuchenden hatte in den letzten Jahren stark abgenommen.» Den Grund dafür ortet Slavkovsky in der Konkurrenz zu den Angeboten der Kirchgemeinden. Die Kirchgemeinden wollten vor allem ihre eigenen Projekte und Ferienlager für die Kinder und Jugendlichen bewerben. Sie zeigten immer weniger Interesse an kantonalen Lagern. Früher waren diese stärker in den Kirchgemeinden verankert.

Olivia Slavkovsky bedauert dies. Sie findet es bemerkenswert, dass die Geschichte der Sonntagsschullager bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreicht. Zwei Generationen verbrachten hier ihre Ferien, erlebten Spass und Abenteuer und schlossen Freundschaften.

Freundschaften fürs Leben
Die kantonalen Lager fanden jeweils im Sommer und im Herbst statt. Das Wetter war kein Problem, davon liessen sie sich nicht beeindrucken. Am wichtigsten war die Stimmung. Nur wenige bekamen Heimweh. Im Gegenteil. Olivia Slavkovsky erlebte, dass in diesen Lagern dicke Freundschaften entstanden, die noch jahrelang hielten.

Im Vordergrund der «feelgoodcamps» standen Spass und Erlebnisse. Dazu wurde einiges geboten: Ausflüge und Lagerfeuer, Discos, Spielabende und spannende Themen. Die Kinder feierten beispielsweise an jedem Tag ein anderes kirchliches Fest. Oder sie begaben sich auf eine Zeitreise oder waren zu Besuch bei einer Königsfamilie.

Die Lager wurden ehrenamtlich von der Sonntagsschulkommission organisiert. Ohne die unzähligen Freiwilligen, welche die Lager geleitet haben, wäre dies nicht möglich gewesen. «Manche taten dies über Jahre und sorgten dafür, dass diese Lager zum einmaligen Erlebnis wurden», sagt Slavkovsky. Sie ist dankbar für die vielen schönen Erinnerungen. «Aber alles hat seine Zeit, und nun ist es Zeit für Neues.»

Tilmann Zuber

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