Neue Perspektiven auf die Arbeitswelten
«Als vor drei Jahren die Idee einer Industrienacht erstmals Thema war, haben wir natürlich nicht damit rechnen können, dass uns die Corona-Pandemie derart bremsen würde», sagt Pfarrer Martin Dürr, Co-Leiter des Pfarramts für Industrie und Wirtschaft BS/BL. «Wäre von der jungen Firma ‹das mgmt gmbh› nicht so viel Dynamik ausgegangen, hätte sich die Sache vermutlich im Sand verlaufen.»
Entwicklung und Organisation
Während Dürr aufgrund seiner Kontakte in die Basler Wirtschaft und Industrie half, ein Patronats-/Matronatskomitee aufzubauen, kümmerte sich das «mgmt» als Initiatorin der Industrienacht um die Entwicklung und Organisation. «Das können sie wirklich gut», unterstreicht Dürr. «Immerhin organisieren sie seit 2018 die Basler Museumsnacht und haben mit Grossanlässen viel Erfahrung.»
Als sich Mitglieder des Trägervereins Industrienacht Basel mit dem Veranstaltungskonzept zu den Firmen und Verbänden aufmachten, stiess man auf offene Türen. «Die Wirtschaft hat ein grosses Interesse, der Bevölkerung ihren Wirkungskreis zu zeigen.» Beispielsweise habe Novartis längst erkannt, dass es gegenüber der Basler Bevölkerung eine Öffnung braucht. Es sei für die Reputation nicht förderlich, wenn der Volksmund das Firmengelände als verbotene Stadt bezeichnet.
«An der regionalen Basler Industrienacht nehmen voraussichtlich über 40 Firmen und Institutionen teil», erzählt Dürr nicht ohne Stolz. Sehr engagiert für den Event habe sich die Handelskammer beider Basel. Als wichtigen Beitrag der Kirchen plant das Pfarramt für Industrie und Wirtschaft BS/BL im Vorfeld der Industrienacht Veranstaltungen, die auf die Spannungsfelder und Herausforderungen in der Arbeitswelt aufmerksam machen und mögliche Lösungsansätze aus christlicher Sicht aufzeigen.
Zielgruppen
«Die Industrienacht bietet ein Erlebnis für ein breites Publikum», sagt Nicolas Schmutz, Gründer von «das mgmt gmbh» und Hauptverantwortlicher der Industrienacht. Der Event richte sich zum einen an Gruppen aus dem Schul- und Bildungswesen, Lehrstellensuchende, Alumni sowie Erwachsene mit Wunsch zur Weiterbildung oder Umschulung. Zum andern spreche sie aber genauso all jene an, die sich für Industrie, Wirtschaft und Gewerbe der Region Basel interessieren.
«Während der Industrienacht können die Teilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen der Firmen werfen. Dazu gehören Kurzführungen durch die Betriebe, Vorträge zur Geschichte des Unternehmens und Workshops zur Produktion.» Die Industrienacht habe sich zum Ziel gesetzt, die Transparenz zu fördern und einen Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft entstehen zu lassen. Auch Spezialthemen wie Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung oder Automatisierung fehlen nicht. «Unternehmen erhalten die Möglichkeit, aktuelle Debatten aufzugreifen», ergänzt Schmutz.
Busse sorgen für den reibungslosen Transport zwischen den teilnehmenden Betrieben; die Fahrt ist mit dem Eintrittsticket bezahlt. Damit ist auch der Anschluss an die Firmen gewährleistet, die ihren Sitz in der Peripherie oder Agglomeration haben.
Kommunikation
Bei der Kommunikation zur Industrienacht setzen die Verantwortlichen auf analoge und digitale Kanäle. «Neben Printprodukten, einer Plakatkampagne und der traditionellen Medienarbeit setzen wir auch auf die Sozialen Medien in Verbindung mit einer Website», erklärt Schmutz. Das Budget von rund einer halben Million Franken finanziert sich aus Beiträgen von Sponsoren, teilnehmenden Firmen, Stiftungen, öffentlichen Geldern sowie den Einnahmen aus dem Ticketverkauf.
Toni Schürmann
Industrienacht Regio Basel: Freitag, 25. März, 17 bis 24 Uhr, www.industrienacht.com
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