Power für Hausmädchen
Als ich vor 30 Jahren mit meiner Familie nach Bolivien reiste, um in der Entwicklungshilfe zu arbeiten, fielen mir die indigenen Haushaltshilfen auf, die wie Leibeigene behandelt wurden. Ich interessierte mich für sie und sie erzählten mir viel.
Ich sammelte ihre Geschichten und schrieb sie in Romanform auf, aber irgendwann fragte ich mich: Was nützt mein Buch diesen Frauen? Ich wollte mehr für sie tun und besprach mich mit meiner Freundin Elizabeth Montero. Elizabeth war selber einmal ein Hausmädchen gewesen und gerade mit ihrem Jurastudium fertig.
Zusammen riefen wir 2007 eine Anlaufstelle für Hausangestellte, «Trenzando», ins Leben, die sie bis heute leitet. Ich gründete einen Verein, der das Projekt finanziert und sich für Sensibilisierung engagiert. Viele von ihnen sind Indigene. Sie berühren mich mit ihrer inneren Kraft, ihrer Resilienz und Zuversicht. Diese Frauen, die für schlechtes Geld putzen, kochen und sich um die Kinder kümmern, werden häufig als dumm betrachtet, obwohl sie hochkompetent sind.
Inzwischen hat «Trenzando» zwei Anlaufstellen, die die Rechte der Hausangestellten in Bolivien im Alltag umsetzen. Sie bieten Hausarbeiterinnen nicht nur arbeitsrechtliche Hilfe und eine Notschlafstelle, sondern engagieren sich auch in der Prävention gegen Menschenhandel und führen Kurse in den Provinzen durch. Frauen, die es schaffen, ihren kulturellen Reichtum zu nutzen, entwickeln oft eine enorme Power und können durch ihre innere Kraft anderen weiterhelfen.
Spenden und Informationen: www.trenzando.ch
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