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Filmfestival Locarno

Preis der Ökumenischen Jury von Locarno geht nach Litauen

von Charles Martig
min
19.08.2024
Die Regisseurin Saulė Bliuvaitė aus Litauen ist die grosse Gewinnerin des Locarno Film Festivals. Für ihren Film «Akiplesa (Toxic)» erhält sie auch den Preis der Ökumenischen Jury der Kirchen. Im Zentrum stehen zwei Mädchen, die von einer Model-Karriere träumen.

Die Ökumenische Jury zeichnet den Film «Akiplėša (Toxic)» aus, der eine Geschichte über zerbrochene Familien erzählt. Die Regisseurin fokussiert auf zwei Jugendliche, deren Teenager-Freundschaft und die Hoffnung auf ein besseres Morgen.

Die Jury begründet den Preis: «Der Film zeigt den Kontrast zwischen jugendlichen Träumen voller Hoffnung und Aufregung und einer realen Welt, die diese jugendlichen Ideale zu ihrem Vorteil ausnutzt. Er wirft wichtige Fragen auf, wie man den richtigen Weg wählt, wie man in menschlichen Beziehungen zwischen Wahrheit und Lüge unterscheidet und wie man Manipulation und Missbrauch ablehnen kann, insbesondere wenn man noch keine Lebenserfahrung hat.» Im Grunde gehe es um die Frage, was die Gesellschaft jungen Menschen bieten könne, führt die Jury in ihrer Begründung des Preises aus.

Drei wichtige Preise für denselben Film 

Zudem hat die Regisseurin aus Litauen den Goldenen Leoparden für den besten Film des Wettbewerbs sowie den Preis für den besten Erstlingsfilm aus allen Sektionen gewonnen. Sie ist somit die grosse Gewinnerin von drei wichtigen Preisen des Locarno Film Festivals.

Der Preis der Ökumenischen Jury von Locarno ist mit 10’000 Franken dotiert und geht an die Regisseurin Saulė Bliuvaitė. Das Preisgeld wird von der Evangelisch-reformierten Kirche und der Römisch-katholischen Kirche der Schweiz zur Verfügung gestellt.

Besondere Erwähnung für «Mond» von Kurdwin Ayub

Neben ihrem Preis vergibt die Ökumenische Jury eine lobende Erwähnung an den Film «Mond» der Regisseurin Kurdwin Ayub. Sie begründet diese besondere Hervorhebung: «Es gibt im Leben immer Niederlagen, aber es ist wichtig, aufzustehen und neu anzufangen. Dieser Film zeigt sowohl die gesellschaftlichen Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten zwischen einer jungen europäischen Trainerin und ihren neuen Schülerinnen, drei jordanischen Schwestern. Das Gefühl, gefangen zu sein, gibt es im Osten wie im Westen – und auch die Notwendigkeit, um Freiheit zu kämpfen.»

Internationale Jury

 

Die Ökumenische Jury des 77. Locarno Film Festival bestand aus: Douglas Fahleson, Irland (Präsident);  Dirk von Jutrczenka, Deutschland; María Teresa Téramo, Argentinie und Anita Uzulniece, Lettland. In dieser Zusammensetzung war die Jury sehr international ausgerichtet.

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