«Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Tauben. Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün. Zedern sind die Balken unsres Hauses, Zypressen unsere Wände.»
So sollte es sein: Zwei sich liebende Menschen – hier ein Mann und eine Frau – auf Augenhöhe, verbunden miteinander und verbunden mit ihrer Mitwelt, mit Mutter Erde. Was für ein Gegensatz zum fatalen «Macht euch die Erde untertan!» des sogenannten «Herrn». Um mit dem Historiker Philipp Blom zu sprechen: Es braucht eine Revolution im Denken, um die Verbundenheit mit unserer Lebensgrundlage wiederzufinden und die Zukunft der im grossen Ganzen ja vernachlässigbaren Spezies Mensch zu erhalten.
Ralf Schlatter, Autor und Kabarettist, 31.12.22, Kirchenbote
Ralf Schlatter zum Hohelied 1, 15-17