Reformierte Denkfabrik erfindet sich immer wieder neu
Künstliche Intelligenz und Zukunftsangst, Älterwerden und die Wahrheit über Eva: Die Themen der Veranstaltungen vom Forum der Zeitfragen sind und waren schon immer von der Aktualität geprägt.
Das gilt auch für die Institution. «Es liegt an den Konstellationen, dass sich das Forum für Zeitfragen immer wieder neu finden und erfinden musste», sagt Annette Berner, seit 25 Jahren für das Forum für Zeitfragen tätig – aktuell in der Funktion der Geschäftsführerin. «Einzige Konstante beim Forum sind die Veränderungsprozesse, die sich vor allem aus Sparmassnahmen und der Zusammenlegung von verschiedenen Organisationen ergaben.» Seit einigen Jahren bestehe eine glückliche Kooperation des Forums mit dem Zwinglihaus, ergänzt Berner. «Wir fühlen uns dort sehr wohl, und es ergeben sich viele Synergien.»
Verein Christ und Welt
1993 war das Forum für Zeitfragen aus einer Verschmelzung mit dem damals bereits seit über 30 Jahren existierenden Verein Christ und Welt entstanden. Paragraf 2 der neuen Vereinsstatuten umschrieb den Zweck wie folgt: «Der Verein fördert die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und kulturellen Fragen in einem offenen und christlichen Geist. Er fördert und unterstützt die Durchführung von Bildungs- und Informationsveranstaltungen zu Fragen der modernen Gesellschaft und Kultur durch freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.»
Kompetenzzentrum
Seit dreissig Jahren veranstaltet das Forum für Zeitfragen regelmässig Kurse, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Exkursionen. Regula Tanner, seit zwei Jahren Studienleiterin
und Programmverantwortliche des Forums, unterstreicht im Gespräch die Wichtigkeit von Bildung mit kirchlich-reformatorischem Hintergrund. «Alles begann mit der Alphabetisierung. Heute braucht es eine Verbindung von Bildung und religiösen Themen.» Das Forum sei das entsprechende Kompetenzzentrum und nehme eine Kernaufgabe der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt wahr. Es bringe Kirche in den gesellschaftlichen und interreligiösen Dialog und schaffe Möglichkeiten, voneinander und miteinander zu lernen. «Das Forum kann Lücken füllen bei bestehenden Bildungsangeboten. Zudem ist es ein Landeplatz für Menschen, die kirchlich nicht eingebunden sind.» Das Forum wirke dabei als inhaltliche Öffentlichkeit der Kirche. Bildungsangebote würden so eine Brücke von der Kirche in die breite Gesellschaft schlagen. «Unser Event mit dem Walliser Jesuiten und Zen-Meister Niklaus Brantschen zog jüngst viele Mitglieder aus dem Schweizer Alpen-Club (SAC) an. Das zu erleben, war wirklich toll!»
Krisenresistent
Ruedi Spöndlin, seit 2016 Präsident des Vereins Forum für Zeitfragen, möchte mit dem Forum das Nachdenken über den Zustand der Welt fördern. «Im Idealfall ergeben sich daraus Handlungsoptionen, einen – wenn auch bescheidenen – Beitrag zur Krisenbewältigung zu leisten.» Dass das Forum selbst immer wieder mit (finanziellen) Krisen konfrontiert war und ist, sieht er mit einer guten Portion Gelassenheit und Optimismus. In der Vergangenheit hätten die Mitglieder des Vereins mit ihren Beiträgen und teils namhaften Spenden den Fortbestand des Forums gesichert. «Bisher lief es immer besser, als wir erwarten konnten. Aber es bleibt eine Herausforderung.»
30 Jahre Forum für Zeitfragen
Am Donnerstag, 7. September, ab 18.30 Uhr feiert das Forum für Zeitfragen seinen 30. Geburtstag mit einem Festakt inklusive Apéro riche und musikalisch-literarischen Programms – mit von der Partie ist auch der Spoken-Word-Autor Guy Krneta. Interessierte sind herzlich willkommen im Zwinglihaus an der Gundeldingerstrasse 370 in Basel. Der Eintritt ist frei.
Bitte Anmeldung bis 4. September:info@forumbasel.ch
Spendenkonto: Verein Forum für Zeitfragen, 4000 Basel, IBAN: CH 51 0900 0000 4000 9464 3.
Reformierte Denkfabrik erfindet sich immer wieder neu