Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug
Menschenrechtskollektiv

Religiöse Verfolgung in Nicaragua aufgedeckt

von epd/nin
min
25.10.2024
Ein Menschenrechtskollektiv in Nicaragua hat religiöse Verfolgung aufgedeckt. Laut einem Bericht wurden 74 Kirchenmitglieder verhaftet und 64 des Landes verwiesen. Der Bericht dokumentiert auch physische und psychologische Folter sowie die Schliessung religiöser Organisationen.

Die autoritäre Regierung in Nicaragua hat nach Angaben von Menschenrechtlern in den vergangenen zwei Jahren mindestens 74 Menschen aus Kirchenkreisen verhaftet. Von ihnen seien 64 des Landes verwiesen worden, berichtete das Menschenrechtskollektiv «Nicaragua Nie Wieder».

In dem zentralamerikanischen Land würden systematisch katholische Priester, evangelische Pastoren und Laien ohne richterliche Anordnung inhaftiert und damit religiöse Gemeinschaften terrorisiert, schreibt das Kollektiv in einem Bericht über die religiöse Verfolgung. In 20 Fällen dokumentierte die Organisation physische oder psychologische Folter.

Die Regierung von Präsident Daniel Ortega und Vizepräsidentin Rosario Murillo verbiete in vielen Teilen des mittelamerikanischen Landes religiöse Prozessionen und Feste. «Seinen Glauben öffentlich zu praktizieren, ist in Nicaragua zu einem Akt des Mutes geworden», sagte den Angaben nach einer der vom Kollektiv befragten Priester.

Der Bericht erwähnt zudem die Schliessung von Nichtregierungsorganisationen, von denen viele mit der katholischen Kirche verbunden sind. Bis zum September 2024 sollen 843 religiöse Organisationen von der Regierung geschlossen worden sein, darunter auch die Caritas. Mehrere Caritas-Mitarbeiter seien unter dem Vorwurf der Geldwäsche festgenommen worden.

Das Kollektiv rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf und forderte die nicaraguanische Regierung auf, die religiöse Unterdrückung zu beenden und die Freiheit der Religionsausübung zu gewährleisten.

Unsere Empfehlungen

Auch die Reformierten verlieren viele Mitglieder

Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) hat im vergangenen Jahr viele Mitglieder verloren. Dies zeigt eine Auswertung des Pastoralsoziologischen Instituts der Schweiz. Trotz des Mitgliederschwunds bleibe der gesellschaftliche Wert der Kirche weiterhin hoch, betont die EKS.

Vorerst keine Zehn Gebote in Klassenzimmern in Louisiana

Ein US-Bundesrichter hat ein umstrittenes Gesetz in Louisiana vorläufig gestoppt, was den Streit um die Zehn Gebote im Klassenzimmer neu entfacht. In den USA bleibt die Trennung von Kirche und Staat ein politischer Dauerbrenner. Trumps Lob für das Gesetz heizt die Kontroverse weiter an.