Religiöse Verfolgung in Nicaragua aufgedeckt
Die autoritäre Regierung in Nicaragua hat nach Angaben von Menschenrechtlern in den vergangenen zwei Jahren mindestens 74 Menschen aus Kirchenkreisen verhaftet. Von ihnen seien 64 des Landes verwiesen worden, berichtete das Menschenrechtskollektiv «Nicaragua Nie Wieder».
In dem zentralamerikanischen Land würden systematisch katholische Priester, evangelische Pastoren und Laien ohne richterliche Anordnung inhaftiert und damit religiöse Gemeinschaften terrorisiert, schreibt das Kollektiv in einem Bericht über die religiöse Verfolgung. In 20 Fällen dokumentierte die Organisation physische oder psychologische Folter.
Die Regierung von Präsident Daniel Ortega und Vizepräsidentin Rosario Murillo verbiete in vielen Teilen des mittelamerikanischen Landes religiöse Prozessionen und Feste. «Seinen Glauben öffentlich zu praktizieren, ist in Nicaragua zu einem Akt des Mutes geworden», sagte den Angaben nach einer der vom Kollektiv befragten Priester.
Der Bericht erwähnt zudem die Schliessung von Nichtregierungsorganisationen, von denen viele mit der katholischen Kirche verbunden sind. Bis zum September 2024 sollen 843 religiöse Organisationen von der Regierung geschlossen worden sein, darunter auch die Caritas. Mehrere Caritas-Mitarbeiter seien unter dem Vorwurf der Geldwäsche festgenommen worden.
Das Kollektiv rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf und forderte die nicaraguanische Regierung auf, die religiöse Unterdrückung zu beenden und die Freiheit der Religionsausübung zu gewährleisten.
Religiöse Verfolgung in Nicaragua aufgedeckt