Schaffhausen leistet Soforthilfe
Die «Protestantische Solidarität Schaffhausen pssh» kommt über ihre Kontakte zur reformierten Kirche in Ostungarn und Osteuropa den Flüchtlingen aus der Ukraine zu Hilfe. Bereits sind Transporte mit Matratzen, Bettwäsche und Nahrungsmitteln unterwegs zu den reformierten Kirchen in der Westukraine, wo die Flüchtlinge untergebracht werden. Die pssh ist ein Verein, der schon seit 1842 besteht und es sich zur Aufgabe gemacht hat, Geld zu sammeln zur Unterstützung von reformierten Minderheitskirchen in der Glaubens- und Sprachdiaspora im In- und im Ausland.
In einem gemeinsamen Appell mit dem Schaffhauser Kirchenrat ruft die pssh die Kirchgemeinden im Kanton Schaffhausen auf, sich an der Spendenaktion für ukrainische Flüchtlinge zu beteiligen: «Wer schnell hilft, hilft doppelt. Dieser Krieg wird uns monate-, vielleicht jahrelang beschäftigen; es wird nötig werden, auf längere Sicht zu planen und sich für umfangreiche Not- und Aufbauhilfe zu vernetzen», schreiben pssh-Präsident Andreas Hess und Kirchenratspräsident Wolfram Kötter in einer gemeinsan Erklärung.
Naturalien und Geld
Auch die Kirchgemeinden in Ostungarn sowie in Siebenbürgen sammeln Material wie Decken, Konserven, Hygieneartikel, Aggregate und anderes, um dieses in die Ukraine zu transportieren. «Einerseits spenden die Leute selber und andererseits ist Geld nötig, um solche Produkte zu beschaffen», sagt Karin Baumgartner, Vorstandsmitglied der pssh. Einige Kirchgemeinden erstellen auch Listen, in die man sich einträgt, wenn man für eine Weile Flüchtlinge aufnehmen kann. «Es ist mittelfristig nötig, die Helfenden in diesem Liebesdienst zu unterstützen, weil sie selbst oft in bescheidenen Verhältnissen leben», sagt die Schaffhauser Pfarrerin, die seit Jahren mit vielen Kirchgemeinden und kirchlichen Werken in Osteuropa regelmässige Kontakte pflegt.
Beten und engagieren
Neben diesem Engagement vor Ort sammeln die lokalen Gemeinden für das Hilfswerk der Ungarischen Kirche, das nicht nur Ungarn selbst umfasst, sondern auch die ehemals ungarischen Gebiete in Rumänien wie Siebenbürgen. Das Ungarische Hilfswerk ist aktuell überall vor Ort und hilft, wo die Flüchtlingsströme über die Grenzen kommen.«Alles was wir tun, ist eine gemeinsame Aktion als Diaspora-Gemeinden. Es ist ein Engagement, in dem wir mit unseren Möglichkeiten verbunden und miteinander stark sind», betont Baumgartner und fordert: «Die Kirchen rufen zum Gebet auf, nicht zuletzt jene der Karpato-Ukraine. Es ist in einem gewissen Sinne das «ora et labora», bete und engagiere dich. Bleiben wir vereint im gemeinsamen Gebet und in unserem Bemühen, miteinander in der unsäglichen Not das zu tun, was möglich ist.»
Adriana Di Cesare, kirchenbote-online
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