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Schaffhausen wird Reformationsstadt

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25.02.2016
Die Stadt Schaffhausen hatte sich bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa um das Label «Reformationsstadt Europas» beworben. Nun wurde das Gesuch bewilligt. Damit ist Schaffhausen die zehnte offizielle Reformationsstadt der Schweiz.

«Schaffhausen ist unverkennbar eine Reformationsstadt mit europäischer Bedeutung.» So steht es im Schreiben der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus Wien, in dem Schaffhausen offiziell das gesetzlich geschützte Label «Reformationsstadt Schaffhausen» verliehen wird. «Die Zusage ist zunächst einmal eine grosse Ehre, sie ist aber auch eine Verpflichtung» sagt Matthias Eichrodt, zuständiger Kirchenrat für das Schaffhauser Reformationsjubliäum. Durch die Verleihung des Titels wird die Stadt Schaffhausen in die Online-Darstellung des Netzwerks der europäischen Reformationsstädte auf der Website www.reformation-cities.eu der GEKE aufgenommen. Zurzeit sind 52 Städte in 12 Ländern vertreten. Von jeder Stadt erscheint ein Porträt mit ihren Bezügen zur Reformation des 16. Jahrhunderts. Informationen zu allen laufenden und geplanten Veranstaltungen im Hinblick auf das Reformationsjubiläum erscheinen ebenfalls auf der internationalen Website. Zudem sind die offiziellen Reformationsstädte dazu berechtigt, das Logo «Reformationsstadt Europas» auf ihren Werbeträgern und Veranstaltungshinweisen zu führen. Der Kirchenbund hatte die Kantonalkirchen ermuntert, das Jahr 2017 als Aufhänger für eigene Projekte im Zusammenhang mit den damaligen historischen Ereignissen vor Ort wahrzunehmen. «Der Kirchenrat der Schaffhauser Kantonalkirche hat dazu eine ganze Reihe von Projekten aufgegleist», sagt Matthias Eichrodt. «Schliesslich hat sich der Stadtrat für die Idee des Labels ‹Reformationsstadt Schaffhausen› gewinnen lassen und einen entsprechenden Antrag an die GEKE in Wien gestellt.» Schaffhauserland Tourismus habe den Antrag ebenfalls unterstützt. Um die Aufnahmekriterien zu erfüllen, musste die besondere Stellung Schaffhausens in der eidgenössischen Reformationsgeschichte aufgezeigt werden. «Schaffhausen hat eine durchwegs eigenständige Reformationsgeschichte», sagt dazu Matthias Eichrodt.

 

«Schaffhausen hat eine durchwegs eigenständige Reformationsgeschichte»

 

Und erwähnt neben den Besonderheiten in der Gottesdienst- und Kirchenordnung die Bedeutung Schaffhausens als Zufluchtsort für die hugenottischen Glaubensflüchtlinge. Zudem habe Schaffhausen eine zentrale Rolle für die Geschichte der Täuferbewegung im sechzehnten Jahrhundert gespielt. Weitere Gesuchskriterien seien die geplanten Aktivitäten im Reformationsjubiläum gewesen. Die Stadt hilft zusammen mit Schaffhauserland Tourismus bei der Umsetzung der geplanten Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2017 und darüber hinaus. Dazu gehören unter anderem eine Stadtführung zu Orten der Reformation, eine Ausstellung in der Stadtbibliothek, die Einweihung des Täuferweges über den Randen und die Neugestaltung des Schaffhauser Abschnittes des Hugenottenweges von Rüdlingen bis Thayngen und Stein am Rhein. «Besonders positiv nahm die GEKE zur Kenntnis, dass wir das Reformationsjubiläum auch ökumenisch begehen wollen», sagt Matthias Eichrodt. Das Reformationsjubiläum sei nicht nur eine reformierte Angelegenheit, sondern betreffe alle Kirchen und Kulturträger. Vor diesem Hintergrund sei die Idee aufgekommen, ein Patronatskomitee zu gründen.

 

Adriana Schneider

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