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Schaffhauser Bettagskollekte für Bildung im Südsudan

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25.08.2016
Die diesjährige Bettagskollekte der drei Schaffhauser Landeskirchen kommt der Projektarbeit von Mission 21 im Südsudan zugute.

Seit 2013 herrscht in dem kürzlich unabhängig gewordenen Staat Bürgerkrieg. Die Auseinandersetzungen innerhalb der Armee haben seit Ausbruch 50 000 Menschen das Leben gekostet. Rund 2,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Es droht eine humanitäre Katastrophe, erklärte die UNO. In der Krise spielten die Partnerkirchen vom Mission 21 eine «zentrale Rolle», indem sie der Not leidenden Bevölkerung Hilfe und Friedensarbeit leisten, schreibt Mission 21. Seit Anfang dieses Jahres hat das Ehepaar Dorina und Mathias Waldmeyer seine Arbeit im Koordinationsprogramm aufgenommen. Sie unterstützen die Partnerkirchen bei der Projektplanung und versuchen, die Qualität des Programms langfristig zu sichern. Zurzeit sei die Situation Südsudan unsicher und gefährlich, erklärt Mathias Waldmeyer kürzlich bei einem Besuch in Schaffhausen.

Von allen Ethnien anerkannt 

Deshalb agierten sie von Nairobi im Nachbarland Kenia aus. Wenn immer es die Sicherheitslage zulässt, reisen Waldmeyers für Kurzeinsätze in den Südsudan. Die ersten Eindrücke waren ernüchternd, erzählt das Ehepaar. Die Verantwortlichen sind geflohen. Die Menschen leben weit verstreut, teils in Flüchtlingslagern und sind stark traumatisiert. Die Projektarbeit kann nicht beginnen, da keine Gelder vorhanden sind. Und auch bei der Infrastruktur fehlt es an allem: Es gibt kein Büro und kein Auto. Vor den Auseinandersetzungen zählte die Kirche zwischen 600 000 und 1 Million Mitglieder. Wie viele es heute sind, lässt sich schwerlich abschätzen, berichten Waldmeyers. «Umso wichtiger sind die Kirchen gerade in dieser schwierigen Situation: Die christlichen Kirchen sind die einzigen Institutionen, die von allen verschiedenen Ethnien anerkannt werden.»

Mit ihrem gesellschaftlichen Einfluss könnten sie den Versöhnungsprozess anstossen. Bis zum Frieden sei es noch ein langer Weg, räumt Mathias Waldmeyer ein. Im Moment gehe es darum, die Projektearbeit umzusetzen. Die Gelder aus der Schaffhauser Betttagsaktion unterstützen die Schulen. Oftmals erhielten die Lehrer und Lehrerinnen ihr Gehalt nicht oder erst mit grosser Verspätung. Lehrmittel und Einrichtungen fehlten zum Teil gänzlich. «Es braucht eine grosse Motivation, um unter solchen Bedingungen weiter zu arbeiten», so Waldmeyers. Sie bewundern die Lehrerschaft, die in «überfüllten und heissen Räumen» Unterricht erteilen. Das sei sicher besser, als wenn sie die Lektionen draussen bei 45 Grad Hitze abhalten müssen. Beeindruckt waren Waldmeyers, wie aufmerksam und höflich die Schüler und Schülerinnen auftraten.

26.9.2016, Adriana Schneider

 

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