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Sorgende Gemeinschaften – die Lebensform der Zukunft

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21.06.2021
Gemeinsam ist besser als einsam: In Caring Communities kümmern sich Nachbarn und Mitbewohner um einander. Eine Tagung stellt verschiedene Initiativen vor.

Gemäss dem Bundesamt für Statistik lebte Ende 2019 in gut einem Drittel aller Privathaushalte in der Schweiz nur eine Person. Neben jungen Singles sind das oftmals alleinstehende ältere und alte Menschen, die nicht mehr mobil und auf Hilfe oder Pflege angewiesen sind. Die Gefahr, dass sie vereinsamen oder pflegende Angehörige überfordert sind, ist gross.

Einen Gegentrend zur sozialen Vereinzelung setzen Caring Communities. Diese sorgenden Gemeinschaften gelten als Lebensform der Zukunft. Quartierbewohner oder Wohngemeinschaften kümmern sich um einander, helfen sich gegenseitig und setzen sich für das Zusammenleben ein. Christliche Gemeinschaften praktizieren dies seit Jahrzehnten. Sorgeaufgaben betreffen jedoch die ganze Gesellschaft und beschäftigen heute auch die Wirtschaft und die Politik.

Im September widmet sich eine Tagung in Reinach dem Thema. Sie stellt die Ergebnisse einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz über Caring Communities vor und zeigt auf, welche sorgenden Gemeinschaften während der Corona-Zeit entstanden sind.

Verschiedene Workshops befassen sich mit existierenden Caring Communities, darunter die Projekte «achtsamer » im Bezirk Josefstadt in Wien und die Diakoniegemeinschaft Albisrieden.

Ob alt oder jung – niemand soll allein sein
Die Bewohner der Josefstadt entwickelten zusammen mit Unternehmen, Schulen und Hilfsorganisationen eine sorgende Gemeinschaft. Von der Unterstützung profitieren Hochaltrige und Gebrechliche, Menschen mit chronischen Krankheiten oder Demenz sowie ihre Angehörigen. Sie sollen am sozialen und kulturellen Leben teilhaben können. Begegnungsorte, wo man von sich erzählen kann und einander zuhört, ermöglichen dies. Zusammen mit praktischen Angeboten wie etwa Hausbesuchen von Ergotherapeuten oder Beratungen. Entlastung und Hilfe finden aber auch Familien, etwa bei den Hausaufgaben-Buddies während der Corona-Zeit.

Die Diakoniegemeinschaft in Albisrieden besteht aus sechs jungen Frauen und Männern aus der reformierten Kirchgemeinde Zürich. Sie leben in einem Pfarrhaus, das sie selber umgebaut haben. Gemäss den Initianten soll es ein Treffpunkt und ein Raum der Spiritualität sein, aber auch ein Ort, an dem man einfach «abhängen » und diskutieren kann. In der Wohngemeinschaft finden Menschen, die sich in einer Notsituation befinden, vorübergehend ein Zimmer.

Karin Müller

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