«Denn der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat dein Wandern durch diese grosse Wüste auf sein Herz genommen. Vierzig Jahre ist der Herr, dein Gott, bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt.»
Ich bin zu Beginn meiner Zugehörigkeit zur Schwestergemeinschaft auf dieses Bibelwort gestossen. Ursprünglich war ich Naturwissenschaftlerin und stand nun vor der Frage, ob ich noch Theologie studieren sollte. Der Vers gab mir den richtigen Impuls: Ja. Im letzten Jahr waren es 40 Jahre, seit meinem Eintritt bei den Diakonissen. In all dieser Zeit war ich mit diesem Bibelwort unterwegs, es bewegt mich, dass das Wort in Erfüllung gegangen ist. Ich hatte stets das Gefühl, dass Gott mich umsorgte. Ich erlebte in meinem Leben Wüstenerfahrungen, es gab grüne Oasen mit sprudelnden Quellen und auch Durststrecken. Das Bild der Wüste ist mir wichtig. Im letzten Jahr verbrachte ich 40 Tage in der Wüste Ägyptens. Das war ein eindrückliches Erlebnis. In der Bibel ist die Wüste der Ort, an dem Gott sich offenbart und Zeichen setzt, sei es als Wolken- oder Feuer-säule. Auch Jesus zog sich nach seiner Berufung in der Taufe für 40 Tage in die Wüste zurück. Für mich steht Wüste nicht für Kargheit, sondern für Konzentration und Gottesbezogenheit. Hier spricht Gott.
Sr. Doris Kellerhans Oberin der Kommunität, DiakonissenhauS Riehen, 31.12.22, Kirchenbote
Sr. Doris Kellerhans zum 5. Buch Mose, 2, 7