Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug

St. Galler Briefaktion – Beim Namen nennen

min
01.06.2020
Auf der Flucht nach Europa sind seit 1993 fast vierzigtausend Menschen gestorben. Aktionen zum Flüchtlingstag erinnern in Schweizer Städten an diese Tragödie und die Verstorbenen – auch in St. Gallen.

Mit einer Briefaktion soll der Bundesrat aufgefordert werden, sich in Absprache mit den europäischen Partnern für Lösungen einzusetzen, um sichere Fluchtwege zu ermöglichen. «Die Schweiz soll mit gutem Beispiel vorangehen und mehrere tausend Flüchtlinge direkt aus Flüchtlingslagern aufnehmen», heisst es seitens der mitwirkenden katholischen Kirche im Lebensraum St. Gallen und der evang.-ref. Kirchgemeinde Tablat.

Nach Bern oder nach St. Gallen
Die Briefaktion ist vom 1. bis 30. Juni geplant. Es sollen für jede der 38739 Personen, die beim Versuch, nach Europa zu flüchten, seit 1993 gestorben sind, ein Brief geschrieben werden. Die handgeschriebenen kurzen Briefe können zusammen mit Kopien direkt nach Bern an das Sekretariat der Migrationscharta oder an die Seelsorger für Flüchtlinge und Migranten nach St. Gallen geschickt werden. Jeder kann mitschreiben. Auch liegen Vorlagen auf dem Internet bereit. 

Online-Podium
Zudem planen die beiden Kirchgemeinden am Mittwoch, 17. Juni, um 20 Uhr, ein Online-Podium «Sterben auf dem Mittelmeer stoppen!» Dabei kann sich das Publikum online beteiligen oder sich per E-Mail oder Telefon einbringen. Daran teilnehmen werden Hasan Hawar, der die Flucht auf der Balkanroute selbst erlebt hat, die Zürcher SP-Nationalrätin Mattea Meyer, Till Rummenhohl, ehemaliges Mitglied von SOS Mediterrannée und Karla, Sprecherin von United against Refugee Deaths. Moderiert wird das Podium von Verena Mühlethaler, Citykirche Zürich.  

Über 100 Organisationen beteiligen sich 
An der diesjährigen Aktion «Beim Namen nennen» beteiligen sich über 100 Organisationen. Sind finden die Umstände, dass viele im Mittelmeer ertrunken, erschossen wurden oder erstickt sind, unerträglich, insbesondere während der Pandemie. 

www.beimnamennennen.ch

 

Text: Birke Müller/Chika Uzor, St. Gallen, Foto: pixabay – Kirchenbote SG, 1. Juni 2020

Unsere Empfehlungen

Hinrichtungstermin am 7. März

Andreas Hausammann, Beauftragter für populäre Musik bei der St.Galler Kantonalkirche, besucht und betreut seit Jahren einen zum Tode verurteilten Häftling in Texas. Am 4. März reist er erneut hin, denn am 7. März soll sein Freund Rolando Ruiz durch die Giftspritze sterben.

Der Hausarzt unter den Sozialdiensten

Das soziale Basel verfügt über unzählige Anlaufstellen. Die kirchlichen Sozialdienste sind dennoch wichtig, weil sie sich für die Anliegen Zeit nehmen – sie erfüllen die Funktion eines «Hausarztes».

Migrationsamt kontrolliert Kirche

Das Migrationsamt hat am 3. März in der Matthäuskirche eine Personenkontrolle durchgeführt und acht Asylbewerber verhaftet sowie drei Schweizer kontrolliert. Ihnen droht ein Verfahren, den Asylbewerbern die Ausschaffung.

Mit dem Essen spielt man nicht (1)

Am 28. Februar stimmt die Schweiz über die Initiative gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln ab. Hilfswerke und christliche Organisationen unterstützen den Spekulations-Stopp. Bei den kirchlichen Finanzexperten sieht es anders aus. Sie sind sich nicht einig. Die meisten wollten keine Stellung ...