Superreiche überschreiten Klimabudget für 2025 schon jetzt
Zehn Tage nach Jahresbeginn hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung nach Darstellung von Oxfam seinen fairen Anteil an einem noch verträglichen Treibhausgasbudget für 2025 bereits
verbraucht. Demgegenüber bräuchte ein Mensch der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung für seinen Anteil fast drei Jahre (1022 Tage), rechnete die Entwicklungsorganisation am Freitag vor.
Oxfam erklärte in Berlin, zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels ergäben sich für 2030 maximal jährlich 2,1 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf an noch verträglichen Emissionen weltweit. Diese Grenze habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung 2025 schon erreicht. Die Superreichen seien für mehr als doppelt so viel Treibhausgas-Emissionen verantwortlich wie die ärmere Hälfte der Menschheit, erklärte die Organisation. Die Reichsten ein Prozent müssten ihre Emissionen bis 2030 um 97 Prozent senken, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.
«Die Zukunft unseres Planeten hängt an einem seidenen Faden, doch die Superreichen machen einfach weiter mit ihrem verschwenderischen Lebensstil, ihren umweltschädlichen Aktienportfolios und ihrem schädlichen Einfluss auf die Politik - und werden dabei immer reicher», erklärte Oxfam-Klimareferent Jan Kowalzig.
Der EU-Klimadienst Copernicus veröffentlichte am Freitag Daten, wonach 2024 bezogen auf ein Kalenderjahr erstmals die 1,5-Grad-Grenze überschritten wurde. So sei es im Schnitt um 1,6 Grad wärmer gewesen als zur vorindustriellen Zeit (Referenzzeitraum: 1850 bis 1900).
Superreiche überschreiten Klimabudget für 2025 schon jetzt