Synode Schaffhausen: Wahlmarathon gemeistert
Um es vorwegzunehmen: Die neue Legislaturperiode der Schaffhauser Synode startet ohne Vakanzen, alle Gremien und Ämter konnten an der Sommersynode in der Steigkirche wieder besetzt werden. Zum Vizepräsidenten der Synode wählte die Versammlung neu Christian Stamm.
Als Nachfolger von Kirchenrat Matthias Eichrodt, der diesen Sommer in den Ruhestand tritt, wählten die 51 Stimmberechtigten Andreas Heieck einstimmig in die Exekutive der Schaffhauser Kantonalkirche. Der Theologe ist seit dreissig Jahren Gemeindepfarrer in Schaffhausen und «ein alter Hase in der Kirchenlandschaft», wie ihn Beat Frefel, Präsident der Fraktion Offene Kirche, in seiner Wahlempfehlung bezeichnete. Alle bisherigen Mitglieder des Kirchenrats wurden mit grosser Mehrheit bestätigt, ebenso das Büro der Synode sowie diverse Mandate und Delegationen.
Zwischen den Wahlabläufen berichtete Vorstandsmitglied Andreas Hess von der GV der Protestantischen Solidarität Schaffhausen. Neu präsidiert Karin Baumgartner den Verein und löst damit Wolfram Kötter ab. Mit Spenden und Kollekten von Kirchgemeinden und der Kantonalkirche konnte der Verein Hilfsprojekte in der Ukraine realisieren. «Über unsere Partnerkirchen in Ungarn, Rumänien und der Ukraine konnten wir Projekte gezielt unterstützen. Unser Grundsatz lautet: ‹Denen helfen, die helfen.›»
Gesunde Finanzen
Finanzreferent Daniel Kohler erklärte die Rechnung 2022 und überbrachte gute Nachrichten. Die Kantonalkirche verfüge über «gesunde Finanzen» und sei in der Lage, wichtige Projekte wie die «Kirchenentwicklung» und den Zukunftsfonds über die nächsten Jahre zu finanzieren. Dazu beigetragen habe, dass Rückstellungen für den Bodensee-Kirchentag und die Coronapandemie nicht benötigt worden seien. Auch der Personalaufwand sei tiefer als budgetiert, weil Stellen vakant geblieben seien.
Doris Brodbeck von der Kommunikationsstelle teilte mit, dass die Fernsehgottesdienste, die seit der Coronapandemie regelmässig ausgestrahlt werden, überraschend guten Anklang finden. «Zum ersten Mal liegen gesicherte Einschaltquoten vor: Zwischen 7000 und 14 000 Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgen die Sendungen im Fernsehen und auf Youtube.» Brodbeck empfahl der Versammlung, dieses Angebot zu erhalten.
Anschubhilfe gewährleistet
Thom Nohl von der Kirchenentwicklung informierte über den Zukunftsfonds, dessen Mittel bis Ende 2026 gesichert seien. Von den 800 000 Franken, die zu Beginn im Topf waren, ist mittlerweile ein Drittel vergeben: Gelder gingen an den Generationentreff in Thayngen, den Begegnungsraum «NachBar» in der Stahlgiesserei und eine neue Koordinationsstelle für die Jugendgruppen der Jungen Kirche Klettgau mit je 30 000 Franken Anschubhilfe über drei Jahre.
Auch für das laufende Jahr sind Gesuche eingegangen. So planen die Pastorationsgemeinschaft Trasadingen-Osterfingen-Wilchingen und die Kirchgemeinde Hallau, eine gemeindeübergreifende Sozialdiakoniestelle zu schaffen. Die Starthilfe aus dem Zukunftsfonds unterstützt erste Schritte zur Stärkung der Sozialdiakonie im Klettgau. Zu reden gaben Informationen über das «mobile Pfarramt», das Angebote von Pfarrerinnen und Pfarrern für freie Rituale vermarkten und regeln soll, die Totalrevision des Besoldungsdekrets, das höhere Löhne im Gemeindepfarramt sowie für andere kirchliche Berufsgruppen vorsieht, und der Antrag der Église française um Stimmberechtigung in der Synode. Diese Geschäfte werden in den kommenden Synoden für Gesprächsstoff und heisse Köpfe sorgen, bevor endgültige Entscheidungen fallen werden.
Synode Schaffhausen: Wahlmarathon gemeistert