Dietrich Bonhoeffer ist bekannt als genialer Theologe, Widerstandskämpfer und Märtyrer. Aber es gibt auch den anderen Bonhoeffer: den Verlobten von Maria von Wedemeyer. Der Briefwechsel zwischen den beiden zeugt von ihrer Liebe, die tragisch endet. Im April 1945 wird Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet. Er hatte sich 1938 dem Widerstand gegen Hitler angeschlossen. Maria von Wedemeyer erfährt erst nach dem Krieg von der Ermordung ihres Verlobten.
Boenhoeffer auf der Bühne
Mit dem Musiktheater «Bonhoeffer – Tragik einer Liebe» bringen die Schauspielerin Deborah Buehlmann und der Musiker Samuel Jersak diese Liebesgeschichte auf die Bühne. Darüber hinaus setze sich das Bühnenprojekt mit den Themen Krieg, Frieden, Diskriminierung und Widerstand auseinander, sagt Buehlmann, gerade heute, wo es in Europa wieder einen Krieg gebe. Was hat die beiden an diesem Briefthema gereizt? «Zum einen der technische Aspekt», sagt Deborah Buehlmann. Heute kommuniziere man über Handys und erwarte sofort eine Antwort, Zeit und Entfernung spielten kaum eine Rolle. Doch 1945 musste man wochenlang auf einen Brief warten, die Zeit war gefüllt mit Bangen, Hoffen und Sehnen.
Zudem fällt der Briefwechsel in eine Zeit der Extreme, in die Zeit des Krieges und der Gefangenschaft. Spannend sei auch, dass Deborah Buehlmann in den Briefen zwei völlig unterschiedlichen Charakteren begegnet: Bonhoeffer, 18 Jahre älter, zurückhaltend, kontrolliert und überlegt, von Wedemeyer, lebhaft, emotional und überschäumend. Und doch fanden sie zusammen. «Sie liebte ihn, weil er sie in der Eigenständigkeit ihres Denkens ernst nahm und ihr Sicherheit gab. Und er schätzte ihre Warmherzigkeit, Intelligenz und Authentizität.»
Beziehung unter schwierigen Umständen
Buehlmann und Jersak wollen mit dem Stück zeigen, dass Beziehungen auch unter schwierigen Umständen gelebt werden können. Sie hoffen, dass das Stück die Zuschauer auch emotional berührt und sie spüren lässt, dass es selbst in schwierigen Zeiten Hoffnung gibt. «Dietrich Bonhoeffer hat seine Hoffnung bis zuletzt nicht verloren. Sie gründete in seiner Beziehung zu Gott.» Am schönsten kommt dies in seinem Gedicht «Von guten Mächten wunderbar geborgen» zum Ausdruck, das er zu Weihnachten aus dem Gefängnis an seine Verlobte schickte.
«Bonhoeffer – Tragik einer Liebe», Berner Formation «duett zu dritt», musikalisches Schauspiel, Sonntag, 17. März, 17 Uhr, Johanneskirche Trimbach
Weitere Aufführungstermine in der ganzen Schweiz: www.duettzudritt.de
Tragik einer Liebe