Umfrage zur Seelsorge gestartet
Bereits 2022 zeigte das Sorgenbarometer der Credit Suisse, dass die Verunsicherung in der Gesellschaft zunimmt. Klimawandel und Altersvorsorge standen an erster Stelle. Auch die Anzahl der Anrufe bei der Dargebotenen Hand steigt stetig an. Lilian Bachmann wundert das nicht. «Die letzten drei Jahre waren geprägt von Krisen», sagt die Synodalratspräsidentin der Reformierten Kirche des Kantons Luzern. In dieser Situation würden sich viele Menschen vermehrt Lebens- und Sinnfragen stellen. «Diese Entwicklung zeichnete sich bereits während der Coronapandemie ab», sagt Bachmann, «darauf wollen wir als Kirche nun reagieren.»
Mitte Oktober hat die Reformierte Landeskirche Kanton Luzern deshalb eine breit angelegte Umfrage gestartet. Gfs.bern befragt 4000 reformierte Mitglieder sowie weitere Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Luzern. Die Einladung zur Befragung erfolgt schriftlich per Post, und die Befragung selbst erfolgt anonym online. Die Umfrage soll Aufschluss darüber geben, wie bekannt die Seelsorgeangebote sind, wie diese genutzt werden, wie deren Qualität ist und wo die Bedürfnisse liegen.
Seelsorgerisch präsent an den verschiedensten Orten
Die Landeskirchen sind heute seelsorgerlich präsent in Spitälern, an der Universität, bei Polizei, Feuerwehr, im Gefängnis, im Hospiz, in der Psychiatrie und an weiteren Orten. Und Ratsuchende können sich an Pfarrerinnen und Pfarrer oder Diakoninnen und Diakone in den Kirchgemeinden wenden. Die Menschen seien mittlerweile mobiler, sie wohnten an einem Ort und arbeiteten an einem anderen, gibt Lilian Bachmann zu bedenken. Damit verändere sich auch das Umfeld für die Seelsorge. Vor allem die Jüngeren seien oft digital unterwegs und liessen sich von einer Chat-Seelsorge ansprechen. Mehr will die Synodalratspräsidentin zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht verraten. «Wenn die Resultate der Umfrage vorliegen, werden wir eine Auswertung unserer Seelsorge vornehmen.» Dann werde sich zeigen, welche weiteren Massnahmen die reformierte Kirche im Kanton Luzern angehen werde.
An der grundsätzlichen Ausrichtung der kirchlichen Seelsorge werde sich nichts ändern. «Sie wird auch in Zukunft unentgeltlich, vertraulich, wertfrei, bedingungslos und professionell erfolgen», versichert Lilian Bachmann. «Denn Seelsorge ist eine der Hauptaufgaben der Kirche, und das schon seit Hunderten von Jahren.»
Umfrage zur Seelsorge gestartet