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Im Oktober statt im Dezember

Venezuela feiert jetzt schon Weihnachten – per Dekret

von epd/nin
min
02.10.2024
Auf Stimmung statt Protest zielt die Initiative von Präsident Maduro, das Weihnachtsfest in Venezuela um fast drei Monate nach vorne zuziehen. Nach Feiern ist vielen in dem Krisenstaat gar nicht zumute.

«Frohe Weihnachten in Frieden und Glück! Frohes Neues Jahr!», ruft Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro fröhlich in die TV-Kameras. Ein Video vom bunt geschmückten Präsidentenpalast Miraflores wird eingeblendet. Maduro und seine Ehefrau spazieren stolz an Weihnachtsbäumen mit flackernden Lichtern vorbei.

Die Szenen stammen nicht aus dem vergangenen Jahr, sondern sind aktuell: Maduro hat per Dekret den Beginn des Weihnachtsfests auf den 1. Oktober vorverlegt. Die Feierlichkeiten sollen bis Mitte Januar dauern. Am 10. Januar will er sich zum dritten Mal als Präsident vereidigen lassen – nach Wahlen, die von schweren Fälschungsvorwürfen überschattet sind und aus denen offenbar die Opposition als Sieger hervorging.

Nach der Wahl Ende Juli kam es zu Massenprotesten in dem südamerikanischen Land. Trotz zunehmender Repression gegen Oppositionsanhänger gingen die Menschen auf die Strasse. Laut Menschenrechtsorganisationen kamen mindestens 24 Menschen bei den Protesten ums Leben, viele wurden verletzt, hunderte Demonstrierende wurden festgenommen. Viele in Venezuela sind nun alles andere als in Feierstimmung.

Mit der Vorverlegung des Weihnachtsfestes, so die Idee von Maduro, sollen die Menschen von der Politik abgelenkt werden. Zumal sich die sozialistische Regierung in der Weihnachtszeit spendabel zeigt und traditionell Lebensmittelpakete in Armenvierteln und Spielzeug an Kinder verteilt. Als «Dank an das Volk» verkauft Maduro deshalb seine Weihnachts-Kapriole.

Protest gegen die vorverlegte Weihnachtszeit kommt erwartungsgemäss on der katholischen Kirche. Die Bischofskonferenz erinnerte den autokratischen Machthaber daran, dass Weihnachten auf der ganzen Welt am 25. Dezember gefeiert werde. «Das Weihnachtsfest gehört dem Volk und es feiert es, wann es will», erwiderte darauf Maduro.

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