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Vollen Einsatz für einen würdevollen Tod

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28.06.2016
Die Kirche möchte dazu beitragen, dass Menschen auf eine friedvolle Art sterben können. Im Konzept «Seelsorge in Palliative Care» haben die drei Landeskirchen des Kantons Schaffhausen festgelegt, wie sie zu einem würdigen Sterben beitragen wollen.

Seit Herbst 2015 arbeitet in Schaffhausen eine Projektgruppe im Auftrag des Kantons an einem Kantonalen Palliative-Care-Konzept. «Palliative Care» bedeutet das Zusammenwirken verschiedener Berufsgruppen mit dem Ziel, eine optimale Lebensqualität für die verbleibende Lebenszeit eines Menschen zu erreichen. «Die Landeskirchen wollen sich dabei aktiv einbringen», sagte Kirchenrätin Sabine Dubach an der Pressekonferenz in der Schaffhauser Ochsenschür, als Vertreterinnen und Vertreter der drei Landeskirchen des Kantons Schaffhausen das Konzept «Seelsorge in Palliative Care» vorstellten. «Seelsorgerliche Aspekte sollen in die Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase einbezogen werden, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu sichern.»

Flächendeckende Versorgung

Das Konzept «Seelsorge in Palliative Care im Kanton Schaffhausen» schreibt fest, wie die kirchlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger Palliative Care im Kanton Schaffhausen gewährleisten wollen. Wolfram Kötter, Seelsorger und Beauftragter für Palliative Care der reformierten Kirche spricht von einer Selbst-Verpflichtung, die sich die Kirche mit dem Konzept auferlegt hat. «Das Konzept dient uns als Vorlage, damit Menschen am Lebensende bestmöglich betreut werden », sagt Kötter. Darin enthalten sind verschiedene Aufgaben, welche die Kirchen in der nächsten Zeit beschäftigen werden: Die kirchliche Seelsorge in Heimen und Spitälern, der Aufbau einer organisierten Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen in Institutionen und zu Hause sowie die Weiterbildung von Seelsorgenden im Bereich «Seelsorge in Palliative Care ». Das Ziel aller Bemühungen ist eine flächendeckende palliative Versorgung für Betroffene im Kanton Schaffhausen.

Menschenwürde ist ein Wert

Der reformierte Spitalseelsorger Andreas Egli erklärte, warum sich die Schaffhauser Landeskirchen überhaupt um Palliative Care kümmern. Er verwies dabei auf das ganzheitliche christliche Menschenbild, das aus Körper, Seele und Geist besteht und somit alle Bereiche beinhaltet, die im Leben eines Menschen bis zuletzt eine wichtige Rolle spielen. Die Psyche, die Spiritualität, Soziales und Beziehungen. «Die Fachkompetenz der Kirche liegt bei der Seelsorge », sagte Egli. «Wir wollen Betroffenen und Angehörigen zeigen, dass wir als Kirche da sind.» Das Seelsorgeverständnis gehe von der Menschenwürde aus, die von Gott verliehen unantastbar sei. «Nichts und niemand kann einem Menschen die Würde absprechen », sagte Egli. Bei der Seelsorge am Sterbebett gehe es darum, Betroffenen und Angehörigen zu helfen, das Leben loszulassen.

Offene Seelsorge

«Am Sterbebett werde ich wirklich gebraucht », sagte der katholische Seelsorger Ingo Bäcker und brachte damit auf den Punkt, worum es bei Palliativ Care geht. Da sein, wo man gebraucht wird. In der letzten Lebensphase eines Menschen. Dazu beitragen, dass diese letzte Lebensphase lebenswert bleibt. Bis zum Ende. Die Vertreterinnen und Vertreter der drei Landeskirchen sind sich dabei bewusst, dass viele Menschen heute nicht mehr an die Kirche gebunden sind. «Wir führen deshalb den Begriff der offenen Seelsorge», sagte Wolfram Kötter. Das bedeute, dass kirchliche Seelsorgende dorthin gehen, wo sie gebraucht werden, auch unabhängig von Konfessionen. «Es geht darum, den Menschen zu helfen, ihre eigene Wahrheit zu finden», sagte Kötter. Denn am Ende des Lebens würden sich bei den meisten Menschen ähnliche Fragen stellen, unabhängig von der Religion. «Wir wollen helfen, Antworten zu finden. Und damit unseren Teil zum Sterbeglück unserer Mitmenschen beitragen.»

Adriana Schneider

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