Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug

Von Steinmetzen, Zimmerleuten und Glockengiessern

min
25.09.2019
Mitte September zeigten Handwerker ihre Kunst im Kreuzgang und Kreuzgang­garten des Basler Münsters. Bei bestem Wetter stiess der Handwerkermarkt auf breites Interesse.

Schon von weitem ist das Fauchen des Tiegels zu hören. Im 1200 Grad Celsius heissen Ofen schmelzen 21 Prozent Zinn und 79 Prozent Kupfer zur optimalen Bronzelegierung für die Glocken zusammen. Sind die Glocken gegossen, ist Geduld gefragt. Je nach Grösse dauert die Abkühlung zwischen einer halben Stunde und sieben Tagen. Wenn der Giesser die kleinen Bronzeglocken aus der Form, einer Mischung aus Quarzsand und Öl, befreit, drängen sich die Zuschauer um ihn und verfolgen gespannt die nächsten Arbeitsschritte. Mit wenigen Handgriffen entfernt er die Gussform und verleiht der Glocke mit Sand oder einer Stahlbürste den letzten Schliff und die gewünschte Politur.

Traditionelle Handwerkskunst
Mitte September luden die Stiftung Basler Münsterbauhütte und deren Förderverein Freunde der Basler Münsterbauhütte zum Handwerkermarkt im Kreuzgang des Münsters. An rund zwanzig Stationen zeigten Handwerker ihre traditionelle Kunst. Die Besucher erhielten Einblick in die Berufsgattungen, die es braucht, um ein Bauwerk wie das Münster zu erschaffen. Sie konnten neben den Glockengiessern auch den Baumeistern, Steinmetzen, Zimmerleuten, Schlossern, Glasern, Seilern, Spenglern, Sattlern, Drechslern, Handzieglern, Papiermachern, Münzprägern sowie den Gold- und Silberschmieden über die Schulter schauen. Führungen und Filmberichte aus der Arbeit der Münsterbauhütte ergänzten das Informationsangebot. Wer wollte, konnte sich auch in der Kunst des Steinhauens versuchen.

Europäischer Tag des Denkmals
In der Maria-Magdalena-Kapelle sorgten emsige Helferinnen fürs leibliche Wohl der Gäste. Neben deftigem Essen gab’s zu Ehren des Münsterstifters das leicht fruchtige Heinrichsbier. Der Anlass im Rahmen des 1000-Jahr-Jubiläums des Münsters am Europäischen Tag des Denkmals war auch aufgrund des einladenden spätsommerlichen Wetters ein voller Erfolg und zog die Menschen in Massen an.

Toni Schürmann, kirchenbote-online, 25. September 2019

Unsere Empfehlungen

Wie das Christentum zu den Ostereiern kam (1)

Wie das Christentum zu den Ostereiern kam (1)

Ostern ist der höchste Feiertag für die Christenheit. An diesem Tag feiern die Gläubigen die Auferstehung des Herrn. Doch wer in diesen Tagen die Läden betritt, stellt rasch fest: Der eigentliche Star heisst Meister Lampe. Wie kommt das Christentum zu den Eiern und den Hasen?
Den Wandel meistern

Den Wandel meistern

Am 30. April stimmen die Mitglieder der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt über die Totalrevision der Kirchenverfassung ab. Für deren Annahme braucht es eine Zweidrittelmehrheit.